Brand in Upgant-Schott Großvater rettete Enkel aus Obergeschoss

| | 28.03.2024 14:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Binnen kürzester Zeit arbeitete sich das Feuer vom hinteren Haus bis ganz nach vorne. Foto: Feuerwehr
Binnen kürzester Zeit arbeitete sich das Feuer vom hinteren Haus bis ganz nach vorne. Foto: Feuerwehr
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Eine Familie aus Upgant-Schott hat dramatisch schnell ihr Zuhause verloren, konnte sich aber retten. Nun ist eine Spendenaktion angelaufen.

Upgant-Schott - In dem Moment, der das Leben seiner Familie schlagartig verändern sollte, saß Helmut Reemts im Esszimmer seines Hauses in Upgant-Schott unten im Giebel. Es war gegen 19.30 Uhr am Mittwochabend. Gleichzeitig entstand an der anderen Seite des Hauses ein Feuer, das binnen kürzester Zeit auf das gesamte Gebäude übersprang.

Am nächsten Mittag steht die Familie vor dem Haus, einerseits aufgeregt wegen der schlimmen Erlebnisse und dem, was nun alles zu regeln ist. Andererseits niedergeschlagen. Helmut Reemts wirkt gefasst, aber zutiefst schockiert.

Enkel war oben noch am Fenster

Die Familie sei selbst auf das entstehende Feuer aufmerksam geworden. Dann habe er auch schon das Bersten von Fensterscheiben hören können. Er sei aus dem Haus gerannt, habe dann gesehen, dass in dem Raum über dem Esszimmer noch sein Enkel zu sehen ist. Er sei wieder reingerannt und habe ihn rausgeholt.

Die anderen Familienmitglieder konnten sich ebenfalls aus dem Haus retten. Sie riefen die Feuerwehr, die schnell vor Ort gewesen sei, so Reemts.

Auch der Anbau wurde von der Flammenwand erfasst. Foto: Feuerwehr
Auch der Anbau wurde von der Flammenwand erfasst. Foto: Feuerwehr

Innerhalb kürzester Zeit seien auch schon Flammen aus den vorderen Fenstern geschlagen. „Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass sich ein Feuer so schnell ausbreitet und dass ein Haus so ausbrennt“, sagt Helmut Reemts mit matter Stimme.

Am nächsten Morgen hätten sich noch einmal Flammen gezeigt. Ein Nachbar habe die Feuerwehr gerufen, so Reemts. Die sei nochmal für mehrere Stunden da gewesen.

Für Unterbringung ist gesorgt

Die Familie kommt nun erstmal bei der Tochter unter. Das lasse sich für eine Weile arrangieren. Vom bisherigen Gebäude ist eigentlich nichts mehr übrig. Schwarzverbrannt schauen die Balken und Latten aus dem großen Loch im Dach heraus. Durch die Löcher der nun fehlenden Fenster sieht man quasi ins Nichts.

Vom Haus ist nicht mehr viel übrig geblieben. Foto: Karin Böhmer
Vom Haus ist nicht mehr viel übrig geblieben. Foto: Karin Böhmer
Die Wände stehen noch. Der Rest ist vergangen. Die Familie habe nun Unterstützung von der großen Familie, Freunden und Bekannten, sagt Reemts.

Er wirkt entschlossen, aus diesem Gebäude wieder ein Zuhause zu machen. „Solange keiner ums Leben gekommen ist, ist alles machbar. Den Rest kann man ersetzen“, sagt der Upgant-Schottjer. Haus und Hausrat seien versichert. „Wenn ich darf, möchte ich das Haus wieder aufbauen“, sagt Reemts.

Er selber habe noch gar nicht überlegt, was die Familie jetzt akut brauche. Das werde sich in den nächsten Tagen zeigen.

Spendenaufruf mit der Bitte um finanzielle Unterstützung

Das Edeka-Kruse-Team hat bereits einen Spendenaufruf gestartet. Auf der Plattform www.gofundme.com heißt es, dass eine geschätzte Kollegin ihr Zuhause komplett verloren habe. „Unsere Mitarbeiterin und ihre Familie stehen nun vor den Trümmern ihres Lebens und benötigen dringend unsere Hilfe, um diese schwere Zeit zu überwinden. Als engagierte Gemeinschaft möchten wir unserer Mitarbeiterin und ihrer Familie in dieser Notlage beistehen. Wir rufen daher zu Spenden auf, um ihnen finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau ihres Zuhauses und die Bewältigung der unmittelbaren Herausforderungen zu bieten“, heißt es dort. Bis zum frühen Freitagnachmittag waren bereits 220 Spenden im Gesamtwert von 6050 Euro eingegangen.

Von der Straße aus ist nur das verbrannte Dach zu erkennen. Helmut Reemts ist erstaunt, dass manche Schaulustige die Einfahrt hochkommen. Foto: Karin Böhmer
Von der Straße aus ist nur das verbrannte Dach zu erkennen. Helmut Reemts ist erstaunt, dass manche Schaulustige die Einfahrt hochkommen. Foto: Karin Böhmer

Helmut Reemts ist das alles bislang eher etwas unangenehm. „Wenn die Leute ein bisschen Geld spenden wollen, ist das sehr, sehr nett.“ Aber niemand solle es übertreiben. Es solle nachher nicht heißen, die Familie wolle nur Kohle.

Er denke nun eher an die Dinge, die nicht so leicht zu ersetzen sind. Die Fotos und Erinnerungen, die ein Zuhause erst ausmachen.

Eine Bitte hat Reemts noch: Dass die Schaulustigen sich zurückhalten. Dass Menschen auf dem Mühlenloog langsamer fahren, um das zerstörte Dach zu betrachten, das könne er ja noch verstehen. Dass Menschen aber die Einfahrt hochkommen, das gehe zu weit.

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