Ein Jahr Ukraine-Krieg Behörden, Ehrenamtliche und Spender zeigen ganz konkret Solidarität

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Ein Kommentar von Stephan Schmidt
| 25.02.2023 10:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Hilfsbereitschaft im Kreis Aurich ist groß. Der Ihlower Hendrik de Vries (rechts) organisierte bereits Anfang März 2022 einen Hilfskonvoi für die Ukraine. Mit vereinten Kräften wurden seinerzeit von ehrenamtlichen Helfern die Fahrzeuge beladen. Foto: Romuald Banik
Die Hilfsbereitschaft im Kreis Aurich ist groß. Der Ihlower Hendrik de Vries (rechts) organisierte bereits Anfang März 2022 einen Hilfskonvoi für die Ukraine. Mit vereinten Kräften wurden seinerzeit von ehrenamtlichen Helfern die Fahrzeuge beladen. Foto: Romuald Banik
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Bei den Diskussionen um Militärhilfe tritt die Hilfe von Behörden, Ehrenamtlichen und Spendern im Kreis Aurich in den Hintergrund. Doch genau diese zeigen ganz konkret Solidarität mit der Ukraine.

Zeichen der Solidarität waren im Landkreis Aurich überall zu sehen: in Blau und Gelb angestrahlte Gebäude, ukrainische Nationalflaggen oder Profilbilder bei Facebook mit dem Slogan „Stand By Ukraine“. Doch was bedeutet diese Solidarität mit der Ukraine, die vor einem Jahr von Russland überfallen wurde, eigentlich? Die Folgen der Wirtschaftssanktionen klaglos zu ertragen? Lieferungen von Munition, Panzern oder Kampfflugzeugen in die Ukraine zu unterstützen? Deutschland ist in diesen Fragen uneins wie eh und je.

Was bedeutet Solidarität also? Im Kreis Aurich werden seit dem 24. Februar 2022 darauf zumindest einige konkrete Antworten gegeben. In dieser Woche lobte Landrat Olaf Meinen völlig zu Recht die schnelle und professionelle Reaktion der Mitarbeiter in der Kreisverwaltung und die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. 3000 Flüchtlinge kamen im ersten Kriegsjahr in unseren Landkreis. Für sie mussten Unterkünfte organisiert und Formalitäten erledigt werden. Der Verwaltungsaufwand ist nach wie vor beträchtlich, die Kosten sind es auch. Bund, Land und Kommunen schießen Milliarden zu, um den Geflüchteten ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Das ist Hilfe, die bei den Diskussionen um Waffenlieferungen oft in den Hintergrund tritt.

500.000 Euro an Spenden für die Ukraine-Hilfe

Die Behörden können nicht alles richten. In die Bresche springen die Ehrenamtlichen, unter anderem die Flüchtlingshilfe Aurich oder Heart of Mercy aus Großefehn. Wie unschätzbar wertvoll ihre Arbeit ist, zeigte sich schon in der sogenannten Flüchtlingskrise 2015/2016. Die Helfer sind seither ohne Unterbrechung im Einsatz – und ohne jegliche Entlohnung. In den vergangenen Jahren kümmerten sie sich etwa um geflüchtete Syrer, Afghanen oder Iraker. Nun sind es auch Hunderte Ukrainer. Allen wird geholfen, unabhängig von ihrer Herkunft.

Auch andere zeigten Solidarität. Das Hilfswerk „Ein Herz für Ostfriesland“ der Zeitungsgruppe Ostfriesland sammelte in nur einem Jahr eine halbe Million Euro für die Ukraine-Hilfe. Ein Teil stammt von Leserinnen und Lesern der ON. Sie unterstützten damit die Arbeit der Ehrenamtlichen ganz konkret. Dafür gebührt auch ihnen großer Dank. Umso mehr, als dass der Krieg und seine Folgen auch viele Menschen im Landkreis Aurich finanziell hart getroffen hat.

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