Banken-Ehe in Sicht Genossenschaftsbanken wollen fusionieren

| | 27.01.2023 18:22 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Raiffeisen- und Volksbank Fresena betreibt 17 Geschäftsstellen, darunter auch eine in Marienhafe. Foto: Thomas Dirks
Die Raiffeisen- und Volksbank Fresena betreibt 17 Geschäftsstellen, darunter auch eine in Marienhafe. Foto: Thomas Dirks
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Die Raiffeisen-Volksbank Fresena und die Volksbank Esens streben eine Fusion an. Was dazu bislang bekannt ist.

Norden/Esens - Eine Fusion planen die in Norden ansässige Raiffeisen-Volksbank Fresena und die Volksbank Esens. Das geht aus einer am Freitag von Fresena-Pressesprecher Timo Creutzenberg veröffentlichten Pressemitteilung hervor.

„Die beiden an der Nordseeküste und auf den sechs ostfriesischen Inseln vertretenen Genossenschaftsbanken aus Norden und Esens wollen künftig noch enger zusammenarbeiten“, heißt es darin.

Verwiesen wird darauf, dass die Geschäftsgebiete beider Banken aneinandergrenzen, sich beide Banken im Tourismusgeschäft auskennen und auch im ländlichen Bereich mit ihren Geschäftsstellen vertreten sind. Diese regionale Nähe solle auch weiterhin bei beiden Häusern im Vordergrund stehen, heißt es weiter. „Die ortsnahe Versorgung der Mitglieder und Kunden ist in beiden Häusern gleichermaßen wichtig“, heißt es.

Fachkräftemangel als Grund

Begründet wird die Idee einer intensiveren Zusammenarbeit vor allem mit dem Fachkräftemangel. Zunehmende regulatorische Vorgaben forderten immer mehr Personal, aber der Arbeitskräftemangel mache auch vor Banken nicht Halt. „Zusammen sind diese Herausforderungen besser zu bewältigen und tragen auch zur Entlastung der Mitarbeitenden beider Häuser bei“, heißt es in der Mitteilung.

Die Fresena-Vorstandsmitglieder Bernd Eschen (rechts) und Ralf Everts. Foto: Thomas Dirks
Die Fresena-Vorstandsmitglieder Bernd Eschen (rechts) und Ralf Everts. Foto: Thomas Dirks

Zunächst sollen die Gespräche über eine engere Zusammenarbeit vertieft werden. Dies wünschen sich auch die Aufsichtsräte beider Banken. Ziel sei eine künftige Verschmelzung. Sobald die Gespräche zu näheren Ergebnissen führten, würden die Vorstände die Öffentlichkeit weiter informieren.

Fresena in Zahlen

Die Bilanzsumme der Raiffeisen- und Volksbank Fresena betrug im Jahr 2021 923,2 Millionen Euro (2020: 858,3), der Bilanzgewinn 1,3 Mio. Euro (1,3). 382.709 Euro schüttete die Bank an Dividende aus. Die Zahl der Mitglieder stieg 2021 auf 17.591. Sie halten Geschäftsanteile im Wert von 6,5 Millionen Euro (jeweils maximal 640 Euro). Die Summe der Kundeneinlagen erhöhte sich von 690 Mio. Euro (2020) auf 740 Mio. in 2021. Das Kreditgeschäft verzeichnete einen Zuwachs von 573 auf 637 Mio. Euro.

Zur Fresena gehören knapp 170 Mitarbeiter, darunter 15 Auszubildende am Hauptsitz in Norden und in 17 Geschäftsstellen. Die Raiffeisen-Volksbank Fresena ist mit ihren Filialen unter anderem auch in der Gemeinde Südbrookmerland und in der Samtgemeinde Brookmerland vertreten. Geführt wird die Fresena von den Vorständen Bernd Eschen und Ralf Everts.

Die heutige Fresena ist ein Produkt des Konzentrationsprozesses der Genossenschaftsbanken. Sie entstand erst durch mehrere Fusionen, darunter die Zusammenlegung von Leezdorf und Marienhafe (1990), den Zusammenschluss der Raiffeisenbank Brookmerland und der Brookmerlander Bank (1998) und die große Fusion der Raiba-Voba Norden, der Raiba Hage-Dornum-Großheide und der Brookmerlander Raiba zur Raiba-Voba Fresena (2001).

Das ist die Volksbank Esens

Das Geschäftsgebiet der Volksbank Esens umfasst den Bereich zwischen Westerholt und Carolinensiel im nördlichen Landkreis Wittmund. Außerdem ist sie auf den Nordseeinseln Borkum, Langeoog und Spiekeroog vertreten. Insgesamt unterhält die Volksbank Esens sieben Standorte, an denen 54 Mitarbeiter tätig sind. Laut Geschäftsdaten 2021 betrug ihre Bilanzsumme 310,9 Mio. Euro. Die Bank hat 5792 Mitglieder und 12.500 Kunden. Bankchefs sind die Vorstände Helmut Hicken und Jan-Siefke Dirks.

Die heutige Volksbank Esens entstand 2002 aus der Fusion der Volksbank Esens-Holtriem eG (Sitz Esens) mit der Raiffeisenbank Carolinensiel eG (Sitz Wittmund-Carolinensiel).

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