Landtagswahl im Wahlkreis Aurich Auricher Wahlsieger Siebels ist womöglich zu Höherem berufen

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Ein Kommentar von Stephan Schmidt
| 09.10.2022 21:43 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Auricher Landrat Olaf Meinen (links) gratuliert Wiard Siebels (SPD) zu seinem Wahlsieg. Foto: Romuald Banik
Der Auricher Landrat Olaf Meinen (links) gratuliert Wiard Siebels (SPD) zu seinem Wahlsieg. Foto: Romuald Banik
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Zum vierten Mal in Folge zieht der Auricher Wiard Siebels über ein Direktmandat in den Landtag ein. Dort ist er womöglich zu Höherem berufen – Ministeramt oder Fraktionsvorsitz? Ein Kommentar.

Wiard Siebels ist seiner Favoritenrolle im Wahlkreis Aurich gerecht geworden: Der SPD-Landtagsabgeordnete siegte deutlich vor seiner CDU-Rivalin Saskia Buschmann. Dass er dabei einige Prozentpunkte gegenüber 2017 einbüßte, ist keine Überraschung. Zu stark blies den Sozialdemokraten um Kanzler Olaf Scholz im Bund der Wind ins Gesicht. Das bekam Siebels zu spüren. Er rutschte zusammen mit seiner Partei und ihrem Spitzenkandidaten Stephan Weil etwas ab und gewann doch klar.

Siebels gehört zum engsten Kreis um den Ministerpräsidenten

Siebels gehört zum engsten Kreis um den strahlenden Wahlsieger Weil. Als Parlamentarischer Geschäftsführer und jetzt vierfacher Gewinner eines Direktmandats ist er womöglich zu Höherem berufen. Ein Ministeramt? Oder der Fraktionsvorsitz? Das wird sich zeigen.

Starkes AfD-Ergebnis, schwaches Auftreten

Groß ist das Entsetzen vieler Lokalpolitiker über das starke Abschneiden der AfD im Kreis Aurich. Dabei hätte man damit rechnen können: Die Partei steht wie keine andere für Protest – und der ist in einer SPD-Hochburg wie dem Landkreis Aurich entsprechend deutlich ausgeprägt. Hiesigen Akteuren hat die AfD das jedoch nicht zu verdanken. Die Partei zeigt sich im Kreis Aurich dysfunktional. Es gibt nur einen Kreisverband, und der ist in der Versenkung verschwunden. Die wenigen lokalen Abgeordneten treten so gut wie nie in Erscheinung. Nicht einmal einen Direktkandidaten gab es. Wer im Kreis die AfD wählt, ist vor allem „dagegen“. Ziemlich schwach für eine angebliche Alternative.

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