Norden

Starker Anstieg von Fehlalarmen in Norden

| | 11.10.2021 12:52 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Derzeit muss die Norder Feuerwehr oft zu Einsätzen ausrücken, weil Rauchmelder ohne Grund Alarm schlagen.  Foto: Feuerwehr Norden
Derzeit muss die Norder Feuerwehr oft zu Einsätzen ausrücken, weil Rauchmelder ohne Grund Alarm schlagen. Foto: Feuerwehr Norden
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Auffällig oft haben in den vergangenen Wochen in der Stadt Norden Rauchmelder ohne Grund Alarm ausgelöst. Das kann, auch wenn es nicht gebrannt hat, Folgen für Hauseigentümer wie Mieter haben.

Norden - Eine erhebliche Zunahme von Fehlalarmen durch Rauchmelder hat die Feuerwehr Norden registriert. Von August bis zum vergangenen Wochenende waren es 31 – etwa die Hälfte aller Fehlalarme in diesem Jahr. Das kann Folgen für Bewohner und Eigentümer nach sich ziehen – auch wenn es nicht gebrannt hat.

Denn Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen sind für den Gebäudeeigentümer gebührenpflichtig. In Norden sind es derzeit pauschal 323,19 Euro pro Einsatz, berichtete der stellvertretende Norder Stadtbrandmeister, Thomas Weege. Für Heimrauchmelder gibt es zwar keine Gebühr. Problematisch kann es dabei jedoch für Eigentümer und Mieter werden, wenn die Feuerwehr Türen gewaltsam öffnen muss. Die meisten Gebäudeversicherungen kommen in so einem Fall nicht für entstandene Schäden auf, sondern nur, wenn es tatsächlich gebrannt hat. Die Norder Feuerwehr sei zwar immer bemüht, Schäden zu vermeiden, so Weege. Sie nehme auch Wartezeiten in Kauf, damit Schlüssel kurzfristig herbeigeschafft werden können. Aber nicht immer erlaube das die Situation.

Renovierungsarbeiten lösen Alarm aus

Auffällig ist laut Weege, dass oft Renovierungs- und andere Handwerkerarbeiten Ursache für derartige Fehlalarme sind. Auch billige Heimrauchmelder verursachen immer wieder unnötige Feuerwehreinsätze.

Bei insgesamt 38 Fehlalarmen in Sonderbauten haben die Anlagen nur fünf Mal berechtigt ausgelöst. Auf 18 Heimrauchmeldereinsätze kommen dieses Jahr nur drei tatsächliche Brandereignisse. Hierbei konnte die Feuerwehr dann in zwei Fällen je eine Person aus ihren verrauchten Wohnungen retten. Allein das rechtfertigt für die Feuerwehr die Wichtigkeit der Rauchmelder in privaten Gebäuden.

Tipps der Feuerwehr

Erst am Sonnabend hatte die Feuerwehr zu einem vermeintlichen Brandeinsatz ausrücken müssen. Gegen 11.30 Uhr hatten Bewohner eines Mehrparteienhauses in der Straße Martensdorf einen Heimrauchmelder in einer Wohnung im ersten Obergeschoss piepen gehört und die Feuerwehr alarmiert. Als die Einsatzkräfte gerade das Werkzeug zur Öffnung der Wohnungstür ansetzten, gelang es Nachbarn, die Mieterin der Wohnung telefonisch zu erreichen. Diese traf nach wenigen Minuten samt Wohnungsschlüssel ein. Es stellte sich heraus, dass das erst wenige Tage alte Gerät defekt war. Da die Batterie fest eingebaut war, musste es zerstört werden.

Die Feuerwehr rät dazu, pfleglich mit Rauchmeldern umzugehen. Besonders wenn man beispielsweise bei Arbeiten Staub aufwirbelt. Eine temporäre Demontage von Rauchmeldern für die Dauer der Arbeiten oder das Abdecken mit einer Tüte und Klebeband hilft, unnötige Alarme und Kosten zu vermeiden. Nach Beendigung der Arbeiten müssen die Geräte aber unbedingt wieder einsatzbereit gemacht werden. Beim Kauf von Heimrauchmeldern ist darauf zu achten, dass die Geräte über das sogenannte Q-Label verfügen. Diese Geräten erfüllen besondere Qualitätsansprüche und sind am dem aufgedruckten Buchstaben Q in Verbindung mit dem Logo der Prüfstelle zu erkennen.

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