Allein an den Feiertagen Einsamkeit zur Weihnachtszeit - Was tun gegen den Schmerz?

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Von dpa
| 23.12.2025 04:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Immer eine gute Idee: Sich ein bisschen um einsame Nachbarn oder Bekannte kümmern. (Symbolbild) Foto: Philipp Schulze
Immer eine gute Idee: Sich ein bisschen um einsame Nachbarn oder Bekannte kümmern. (Symbolbild) Foto: Philipp Schulze
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Manch einer würde sich wohl etwas weniger Weihnachtstrubel wünschen - andere wären froh, wenn sich überhaupt mal jemand blicken ließe. Experten empfehlen Routinen, um über schwierige Tage zu kommen.

Bei vielen reiht sich an den Feiertagen ein Besuch an den nächsten - für andere ist Weihnachten die Zeit im Jahr, in der das Gefühl von Einsamkeit besonders hart zuschlägt. Schnelle Lösungen gibt es schwerlich - gezielt etwas abmildern lässt sich das Gefühl aber durchaus, wie Experten erklären. Hilfreich seien zum Beispiel feste Routinen - ein Spaziergang täglich zur gleichen Zeit, das bewusste Zubereiten von Mahlzeiten oder ein fest eingeplantes Telefonat mit einer vertrauten Person, empfehlen Fachleute der Oberberg Fachkliniken.

„Struktur und vorher festgelegte Ankerpunkte reduzieren das Gefühl von Haltlosigkeit und schaffen kleine, verlässliche Momente der Verbundenheit“, schreiben sie. Dass das Gefühl von Einsamkeit gerade zu Weihnachten und zum Jahreswechsel stärker sein könne, liege daran, dass gerade diese Phase als Zeit der Nähe gilt. „Der Kontrast zwischen idealisierten Bildern von Geborgenheit und der eigenen Lebenswirklichkeit kann besonders schmerzhaft sein.“

„Einsamkeit ist das Thema Nummer Eins“

Rund um Weihnachten klingelt es bei der Telefonseelsorge besonders häufig. „Einsamkeit ist das Thema Nummer Eins“, sagt Sandra Fricke, Chefin der Telefonseelsorge in Erfurt. Die meisten Anrufer seien über 60 Jahre und weiblich. Auch die Expertinnen und Experten der Oberberg Fachkliniken beobachten jährlich einen deutlichen Anstieg an Beratungsgesprächen rund um die Feiertage, häufig aufgrund emotionaler Isolation, familiärer Konflikte oder fehlender sozialer Einbindung.

Zu bedenken gilt, dass Einsamkeit nicht mit Alleinsein gleichzusetzen ist - ein bewusster Rückzug kann stärkend wirken, einsam wiederum kann man sich auch in einer Beziehung fühlen. „Einsamkeit beschreibt einen belastenden Zustand, der entsteht, wenn soziale Beziehungen als unzureichend erlebt werden – unabhängig davon, ob man tatsächlich allein ist oder unter Menschen“, erklärt Stefan Röpke, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Oberberg Fachklinik Berlin Brandenburg.

Längerfristig beginne der Weg aus der Einsamkeit oft mit Selbstfürsorge, erläutern die Fachklinik-Experten: sich versorgen, aktiv bleiben, eigene Bedürfnisse wahrnehmen. Hilfreich könne sein, bewusst Dinge für sich tun - zum Beispiel für sich zu kochen, gezielt Ausstellungen oder kulturelle Angebote zu nutzen, ehrenamtlich tätig oder Mitglied in einem Verein oder einer Freizeitgruppe zu werden. Kirchen, Kommunen, Vereine und Organisationen laden rund um Weihnachten zu einer Vielzahl von Veranstaltungen ein.

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