Gesellschaft DRK-Präsident: Ehrenamtliche haben mehr Anerkennung verdient
Der neue Präsident des DRK sieht im Ehrenamt eine Stütze der Gesellschaft. Warum er gleiche Rechte für alle Freiwilligen und mehr Anerkennung fordert.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) spricht sich für eine Aufwertung des Ehrenamts in Deutschland aus. Ehrenamtliche hätten bessere Rahmenbedingungen und spürbare Anerkennung verdient, sagte der neue DRK-Präsident Hermann Gröhe zum internationalen Tag des Ehrenamts an diesem Freitag. „Dazu zählt, dass die Ehrenamtlichen für ihre Arbeit gut ausgestattet werden und sie nicht in heruntergekommenen Räumen arbeiten müssen.“
Das Ehrenamt sei unverzichtbar für die Gesellschaft und eine funktionierende Demokratie, sagte Gröhe der Deutschen Presse-Agentur. „Ohne Ehrenamt gäbe es viele gesellschaftlich wichtige Angebote nicht. Im Bevölkerungsschutz werden sogar 90 Prozent der Einsätze von Ehrenamtlichen geleistet.“
Wie viele Ehrenamtliche gibt es?
Laut Zahlen der Bundesregierung gab es 2024 bundesweit rund 27 Millionen Menschen in einem Ehrenamt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte erst am Montag 20 von ihnen ausgezeichnet und die Freiwilligen gelobt, sie würden die Welt jeden Tag mit ihrem Handeln ganz konkret verändern. „Sie alle sind ein Bollwerk gegen die Gleichgültigkeit“, sagte Steinmeier in einer Rede.
Forderung nach Gleichstellung
Allein im DRK engagieren sich Gröhe zufolge mehr als 457.000 Menschen ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Er forderte bundesweit gleiche Rechte für ehrenamtliche Einsatzkräfte. „Noch immer sind Helfende des DRK und der anderen anerkannten Hilfsorganisationen bei Einsätzen und Ausbildung nicht bundesweit mit THW und Feuerwehr gleichgestellt“, sagte er. „Dieser nicht akzeptable Missstand muss endlich beendet werden.“
Einige Bundesländer wie Thüringen, Hessen und Schleswig-Holstein gingen bereits mit gutem Beispiel voran und zeigten, „wie gelebte Wertschätzung aussehen kann“, sagte Gröhe (CDU), der im Frühjahr aus dem Bundestag ausgeschieden war und seit Samstag neuer DRK-Präsident ist.
Die Gleichstellung der Helfer ist seit Jahren eine Forderung von Hilfsorganisationen. Anders als bei Ehrenamtlern, die für die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk (THW) tätig sind, sind bei anderen zum Beispiel Lohnfortzahlungen und Freistellung am Arbeitsplatz nicht einheitlich geregelt.