Schockanruf Leeraner verliert mehr als 20.000 Euro an Betrüger
Ein 65-Jähriger aus Leer wurde mit einem Schockanruf derart unter Druck gesetzt, dass er über 20.000 Euro an Betrüger aushändigte. Die Übergabe erfolgte an einem belebten Ort in Papenburg.
Leer - Ein 65-Jähriger aus Leer ist am Dienstag, 25. November 2025, Opfer von Betrügern geworden. Wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt, wurde der Mann auf seinem Festnetztelefon angerufen. Die Person am Telefon gab vor, Polizeibeamtin zu sein. Sie behauptete, die Tochter des 65-Jährigen habe einen schweren Unfall verursacht und dabei eine schwangere Frau getötet. Im weiteren Verlauf gab sich dann einer der Betrüger als Staatsanwalt aus. Er drohte dem Opfer mit einer mehrjährigen Haftstrafe für die Tochter und verlangte eine höhere fünfstellige Summe als Kaution.
Zudem gelang es den Betrügern, die Handynummer des Opfers zu erhalten und damit den Druck dauerhaft aufrecht zu erhalten. Insgesamt zog sich der Vorfall über vier Stunden, heißt es in der Mitteilung. Laut Polizei blieben die Anrufer auch am Telefon, als das Opfer zur Bank und anschließend zum Übergabeort in Papenburg fuhr. Der Schaden liegt bei mehr als 20.000 Euro.
Übergabeort wurde spontan wieder geändert
Der Übergabeort wurde nach Angaben der Polizei zuerst mit der Adresse des Amtsgerichtes Papenburg angegeben, wohl um glaubwürdig zu wirken. Während der Fahrt wurde der Betroffene dann über das Handy an eine Adresse in der Nähe des Marienkrankenhauses/VHS geleitet. Dort erfolgte die Übergabe des Geldes an einen Mann.
Dieser Mann wird folgendermaßen beschrieben:
- ca. 175 cm groß
- schlank
- trug Mütze
- glattrasiert ohne Brille o.Ä.
- ca. 40-50 Jahre alt
Die Polizei bittet Zeugen, die an dem belebten Ort in Papenburg am Dienstag in der Zeit zwischen 13.15 Uhr und 13.52 Uhr auffällige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Hinweise können an die Dienststellen in Leer (Tel. 0491/976900), Papenburg (Tel. 04961/9260) und Lingen (Tel. 0591/870) gegeben werden.
Die Täter sind Profis
Die Polizei betont in diesem Zusammenhang, dass die Täter Profis und damit in der Lage sind, am Telefon Szenarien herzustellen, die für die Opfer echt wirken. In der Panik, dass einem geliebten Menschen etwas Furchtbares geschehen ist, verschwimmen Fiktion und Realität und die Situation wird als real empfunden. Die Polizei weist darauf hin, dass Polizei oder Staatsanwaltschaft solche Anrufe nicht tätigen und niemals Geld am Telefon fordern.