Oberbayern Männerleiche in brennendem Wohnhaus gefunden
Auf ein Explosionsgeräusch folgen Flammen – dann steht eine ganze Doppelhaushälfte in Brand. Bei den Löscharbeiten entdecken die Einsatzkräfte einen Toten.
Nach einem Explosionsgeräusch in einer Doppelhaushälfte in Oberbayern haben Einsatzkräfte eine Männerleiche in dem brennenden Gebäude gefunden. Eine Obduktion zur Identifizierung der Leiche sei angesetzt, sagte eine Polizeisprecherin am Vormittag. Ebenso haben Kriminalbeamte begonnen, Ermittlungen in dem Gebäude aufzunehmen.
Vor dem Leichenfund sagte ein Polizeisprecher am Abend, der 59 Jahre alte Bewohner des Hauses in Geisenfeld werde vermisst. Ob es sich bei dem Toten um den Vermissten handelt, ist unklar. In der Rechtsmedizin müssen nun unter anderem die Zahnstellungen des Toten analysiert und abgeglichen werden, um seine Identität zweifelsfrei festzustellen, wie die Sprecherin erklärte.
Wegen Knallgeräuschen waren Spezialkräfte der Polizei im Einsatz
Die Ursache für das knallartige Geräusch ist bislang ebenfalls unklar. Bereits in der Nacht waren wegen der Explosionsgeräusche die „Technische Sondergruppe“ des Landeskriminalamtes im Einsatz. Zu der Gruppe gehören etwa Spezialisten für Entschärfung. Die Einsatzkräfte konnten bei ihren Untersuchungen in der Nacht keine weiteren Gefahren feststellen, wie es weiter hieß.
Ermittler der Kriminalpolizei waren am Tag nach dem Brand in dem Haus, um die Hintergründe aufzuklären. Das Haus ist ersten Erkenntnissen zufolge nicht einsturzgefährdet. Ein Statiker hatte zuvor die Stabilität des Gebäudes überprüft.
Nachbarn mussten in Sicherheit gebracht werden
Zeugen des Vorfalls waren durch die Knallgeräusche auf das brennende Haus aufmerksam geworden. Die Bewohner der Nachbargebäude wurden mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei evakuiert. Insgesamt wurden fünf Menschen aus der Nachbarschaft in der Nacht vom Roten Kreuz betreut, sie seien alle unverletzt.
Die Nachbarn konnten später wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Bewohner des Doppelhauses seien bei Freunden und Bekannten untergekommen, so die Polizeisprecherin.
Polizei geht von mehreren hunderttausend Euro Schaden aus
Die Ermittler schätzten den Schaden nach ersten Erkenntnissen auf einen oberen sechsstelligen Betrag. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden. Zwischenzeitlich waren rund 140 Feuerwehrleute damit beschäftigt, die Flammen zu löschen.