Junges Ehrenamt Wenn Leidenschaft und Hilfsbereitschaft zur Familientradition werden
Kaum zu glauben: Während andere ihre Freizeit genießen, rackert Yannick Janßen für das THW – und das schon seit seiner Kindheit! Was treibt den jungen Emder an? Die Geschichte eines Ehrenamts-Helden.
Emden - Wenn es um ehrenamtliches Engagement in Ostfriesland geht, ist Yannick Janßen ein Vorbild für viele junge Menschen. Der 24-Jährige, der hauptberuflich als Verwaltungsfachangestellter bei der Stadt Emden arbeitet, investiert einen Großteil seiner Freizeit in den Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) – und das mit beeindruckender Kontinuität und Leidenschaft.
Bereits als Jugendlicher fand Yannick seinen Weg zum THW. Ein großes Zeltlager der THW-Jugend weckte früh seine Begeisterung für Technik, Teamgeist und die Möglichkeit, anderen Menschen in Notlagen zu helfen. „Für mich stand glasklar fest: Ich gehe zum THW und mache das zu meinem Hobby“, erinnert er sich. Mit zehn Jahren trat er dem Ortsverband Emden bei. Heute – 14 Jahre später – ist er Gruppenführer der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung.
In dieser verantwortungsvollen Position kümmert sich der Emder um alle Belange seiner Gruppe, koordiniert Einsätze und sorgt dafür, dass die Einsatzkräfte stets gut vorbereitet sind. Doch sein Engagement endet nicht an den Grenzen seiner eigenen Gruppe: „Yannick hilft aus, wo er kann, auch über die Gruppen hinweg“, heißt es in seiner Nominierung für den Young-People-Award „Goldene Pyramide“. Auch die Öffentlichkeitsarbeit des Ortsverbands unterstützt er tatkräftig und bringt sich mit Ideen und viel Einsatzfreude ein.
An seinen ersten Einsatz als Gruppenführer für die Fachgruppe „Notversorgung und Notinstandsetzung“ kann er sich noch gut erinnern. Ende Mai 2022 stand die ehemalige VOSt-Halle am Wallster Weg in Aurich in Flammen. Ein Großeinsatz für die Auricher Feuerwehr – mit von der Partie auch das THW Emden und Yannick Janßen in verantwortlicher Position. „Ich war damals richtig aufgeregt“, gibt er offen zu. Mit einem schweren Radlader haben die Emder damals die Löscharbeiten der Auricher Kameraden unterstützt. „Es hat alles reibungslos geklappt“, sagt er weiter.
Das THW ist für Janßen mehr als nur ein Hobby – es ist eine Familientradition. Schon sein Vater Willy Bruns (59) sowie dessen Vater waren beim THW aktiv. „Wie der Vater, so der Sohn“ – treffender könnte das Familienmotto nicht sein. Die Begeisterung für das Ehrenamt wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Während Vater Willy heute noch immer 700 bis 800 Stunden jährlich für das THW aufbringt, ist Yannick stolz darauf, mit seinem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
Was ihn am THW besonders fasziniert? „Die Kameradschaft unter den Einsatzkräften und die Möglichkeit, so viele unterschiedliche Fertigkeiten zu erlernen“, sagt Janßen. Ob Radlader, Lkw oder Boot – die Vielfalt der Aufgaben empfindet er als persönliche Bereicherung. Rund 500 Stunden im Jahr opfert er für das THW – eine beachtliche Zahl, die zeigt, wie sehr ihm das Ehrenamt am Herzen liegt.
Für sein vorbildliches Engagement ist Yannick Janßen für die „Goldene Pyramide“ nominiert. Die Auszeichnung hätte er zweifellos verdient – als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz und als Ansporn für andere, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.
Grußwort von Udo Hippen
Es gibt Menschen, die mit ihrem Engagement nicht nur ihre unmittelbare Umgebung bereichern, sondern darüber hinaus als Vorbilder wirken. Yannick Janßen aus Emden ist einer von ihnen. Seit seinem zehnten Lebensjahr ist er dem Technischen Hilfswerk (THW) verbunden – und hat in den vergangenen 14 Jahren gezeigt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und sich mit Herzblut für andere einzusetzen. Yannick Janßen koordiniert Einsätze, sorgt für die bestmögliche Vorbereitung und steht auch über die Grenzen der eigenen Gruppe hinweg mit Rat und Tat zur Seite. Sein Engagement endet nicht nach Dienstschluss. Er bringt sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit ein, entwickelt Ideen und trägt dazu bei, das THW in Emden sichtbar zu machen. Besonders beeindruckend ist seine Kontinuität: Rund 500 Stunden jährlich investiert er ehrenamtlich in das THW. Steht damit in einer stolzen Familientradition, die bereits sein Vater und sein Großvater geprägt haben. Yannick Janßen zeigt, wie erfüllend es sein kann, sich für andere einzusetzen, Gemeinschaft zu erleben und immer wieder Neues zu lernen – sei es im Umgang mit schwerem Gerät, im Team oder in herausfordernden Einsatzlagen.
Udo Hippen ist ausgebildeter Journalist und als Verlagsleiter bei den ON tätig. Im Ehrenamt ist er Vorsitzender des Kaufmännischen Vereins Aurich.