Meinung Klimahaus taugt als gutes Vorbild fürs EEZ in Aurich
Auch nach zehn Jahren ist das EEZ in Aurich noch nicht der erhoffte Erfolg. Jetzt soll die Dauerausstellung erneuert werden – unter anderem mit Ideen aus dem Klimahaus. Gut so. Ein Kommentar.
Zehnjähriges Bestehen feiert das Energie-Erlebnis-Zentrum (EEZ) in Aurich in diesem Jahr. Die mit großen Erwartungen gestartete, mehr als 26 Millionen Euro teure Einrichtung hat diese nicht erfüllt. Die Besucherzahlen sind weit hinter den Prognosen zurückgeblieben. Das Defizit ist beträchtlich und belastet den ohnehin schon angespannten Haushalt der Stadt weiter.
Feddermann ließ als Kandidat kein gutes Haar am EEZ
Mit dieser Erkenntnis trat Bürgermeister Horst Feddermann 2019 schon sein Amt an. Am EEZ ließ er als damaliger Kandidat kaum ein gutes Haar. Den Ausbau bezeichnete er gegenüber den ON als „fatalen Fehler“. Den Rundweg anzulegen, sei zwar „nett“ gewesen, habe aber nicht für zahlende Besucher gesorgt. Einen Bildungsauftrag habe die Stadt „aus dem Hut gezaubert“. Feddermann machte aber auch klar: Das EEZ zu schließen, sei keine Option. Man müsse das Konzept weiterentwickeln.
Bewertungen von Besuchern fallen positiv aus
Fünfeinhalb Jahre später hat sich das EEZ jedoch kaum entwickelt. Hin und wieder wird es für Veranstaltungen genutzt, zuletzt etwa für den Neujahrsempfang der Stadt. Und die Bewertungen von Besuchern auf Internet-Portalen fallen mittlerweile überaus positiv aus. Aber die Grundprobleme sind weiter unverändert: Das EEZ hat zu wenig Strahlkraft. Und für Einheimische bietet es zu selten Anlass, es mehr als einmal zu besuchen.
Mit dem Minus abgefunden
Feddermann verglich das EEZ vor seiner Wahl unter anderem mit dem Reitsport- und Touristik-Centrum (RTC) in Timmel. Dieses sei ein „Millionengrab“. Doch anders als die Gemeinde Großefehn in Timmel scheint die Stadt Aurich gewillt zu sein, ihr Riesenprojekt weiter zu betreiben. Nicht nur Feddermann hat sich mit dem Minus arrangiert. Auch im Stadtrat sind die kritischen Stimmen weitgehend verstummt. Immerhin sorgt das für Klarheit, was die Zukunft betrifft.
Für alle Altersgruppen spannend
Nach zehn Jahren soll die Dauerausstellung überarbeitet werden. Das Team habe sich darüber erste Gedanken gemacht, sagte Feddermann in dieser Woche. Im vergangen Jahr sei der frühere Chef des Klimahauses Bremerhaven, Arne Dunker, im EEZ zu Gast gewesen und habe einige Ideen geäußert. Richtig so. Denn das Klimahaus taugt als Vorbild. Es ist das, was das EEZ sein könnte: für Besucher aller Altersgruppen spannend und finanziell sogar auskömmlich.