Meinung Vollsperrung in Aurich – kaum vermeidbarer Frust

| | 16.03.2024 10:08 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Noch ist die Von-Jhering-Straße in Aurich in beide Richtungen auf jeweils einer Spur befahrbar. Das wird sich am Montag ändern, dann geht nichts mehr. Die Straße wird für die Bauarbeiten voll gesperrt. Foto: Romuald Banik
Noch ist die Von-Jhering-Straße in Aurich in beide Richtungen auf jeweils einer Spur befahrbar. Das wird sich am Montag ändern, dann geht nichts mehr. Die Straße wird für die Bauarbeiten voll gesperrt. Foto: Romuald Banik
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Für Ärger sorgt die geplante Vollsperrung der Von-Jhering-Straße in Aurich. Doch der Frust ist kaum zu vermeiden. Ein Kommentar.

Wenn in Aurich eine Hauptverkehrsader erneuert wird, ist der Ärger programmiert. So auch bei der Sanierung der Von-Jhering-Straße. Seit dieser Woche wird gebaut. Ab kommenden Montag wird sich die Lage insbesondere für Anwohner verschärfen. Die Straße wird voll gesperrt. Einige Grundstücke sind dann nicht mehr mit dem Auto zu erreichen. Mit Folgen etwa für die Jet-Tankstelle. Sie stellt den Betrieb zehn Tage lang komplett ein. Zwar wäre eine alternative Zufahrt möglich gewesen. Doch offenbar erwartet der Betreiber nicht viel Andrang. Auch das Kino wird mit weniger Umsatz rechnen müssen. Kein Wunder also, dass bei den Betroffenen Frust aufkommt. Doch der ist kaum zu vermeiden.

Behörde macht, was oft gefordert wird

Denn alles Lamentieren hilft nichts: Die Arbeit muss gemacht werden. Wenn die Straßenbaubehörde eine Sanierung für notwendig erachtet, hat sie dafür gute Gründe. Die Behörde macht hier das, was sonst vielfach gefordert wird: eine Straße nicht erst dann erneuern, wenn sie zur Schlagloch- und Ruckelpiste geworden ist.

Warum aber keine halbseitige Sperrung? Das ist eine Frage, die bei den Sanierungen der vergangenen Jahre im Landkreis Aurich immer wieder gestellt worden ist. Man erinnere sich an die wochenlange Vollsperrung der Großefehntjer Kreisstraße für Autos im vergangenen Jahr, weil ein Radweg erneuert wurde. Die Vollsperrung sorgte für Kopfschütteln. So ist es auch jetzt bei der Von-Jhering-Straße. Die Antwort der Behörde ist die gleiche: Eine halbseitige Sperrung ist nicht möglich. Sie verweist auf die „Richtlinie für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen“ und die Straßenverkehrsordnung. Auch hier muss man der Behörde zubilligen, es beurteilen zu können. Und: Auf diese Weise kann zügiger gebaut werden, wovon alle profitieren.

Unglücklich ist jedoch die Informationspolitik

Dass die Sanierung während der Ferien erfolgt, ist keine Fehlplanung, sondern Absicht: Der Schulverkehr fällt weg. Auf die Fertigstellung der Fockenbollwerkstraße zu warten, nützt ebenfalls nicht. Man kommt sich nicht in die Quere.

Unglücklich ist jedoch die Informationspolitik der Straßenbaubehörde. Anwohner und Gewerbetreibende sind zwar schriftlich informiert worden, aber zum Teil erst wenige Tage vor dem Baubeginn. Das kann man besser machen.

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