Auricher Frauenwochen Film zeigt Emanzipation einer versklavten Jesidin

| | 13.03.2024 11:44 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Im September 2014 zündeten Auricher Jesiden am Auricher Rathaus Kerzen für die Opfer des Genozids in ihrer ursprünglichen Heimat an. Foto: Wilfried Frerichs
Im September 2014 zündeten Auricher Jesiden am Auricher Rathaus Kerzen für die Opfer des Genozids in ihrer ursprünglichen Heimat an. Foto: Wilfried Frerichs
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2014 demonstrierten Auricher Jesiden gegen den Völkermord durch den IS in Nordsyrien. Nun läuft im Auricher Kino eine Doku über eine versklavte Frau, die später Kommandantin im Befreiungskampf wird.

Aurich - Als 2014 der sogenannte Islamische Staat (IS) von Kurden besiedelte Gebiete in Nordsyrien angriff, strömten auch in Aurich die Jesiden auf die Straße, um auf das Unrecht in ihrer ursprünglichen Heimat aufmerksam zu machen. Die Terrorgruppe IS betrachtet die Jesiden als Ungläubige und verfolgte und ermordete viele von ihnen. Viele gefangene Frauen und Mädchen wurden versklavt. Dieses Unrecht wurde zunächst ohne große Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft vollzogen. Die Auricher Jesiden baten bei Versammlungen auf dem Marktplatz und einer Mahnwache am Rathaus die hiesige Politik um Fürsprache auf höheren Ebenen.

Seit 2023 erkennt der Bundestag die brutale Gewalt als Völkermord an den Jesiden an. Prominentes Gesicht des Kampfes gegen das Unrecht ist Nadia Murad, die 2016 zur UN-Sonderbotschafterin für die Würde der Opfer von Menschenhandel ernannt wurde und 2018 den Friedensnobelpreis erhielt.

Hêza wird zur Kommandantin in der Frauenmiliz

Wie es einer anderen Jesidin namens Ezidin Suad Murad Xelef, genannt Hêza, ab dem 3. August 2014 ergangen ist, erzählt der Dokumentarfilm Hêza. Er wird am Donnerstag, 14. März, um 19 Uhr im Auricher Kino gezeigt. Die Vorführung findet im Rahmen der Auricher Frauenwochen statt. Der Kurdische Frauenrat Zelal hat sich zu einer festen Kraft in der Arbeitsgruppe Auricher Frauen entwickelt und zeigt diese Dokumentation weiblicher Widerstandskraft.

In 52 Minuten zeichnet Regisseurin Derya Deniz Hêzas Weg nach: Die Yesidin wurde zusammen mit 25 Mitgliedern ihrer Familie beim IS-Genozid verschleppt. Ihr gelingt es zu fliehen und zu einer Kommandantin der kurdischen Frauenmiliz YJŞ zu werden. Als Kommandantin ist sie an der Befreiung der Hauptstadt des selbsternannten IS-Kalifats Raqqa beteiligt.

Der Eintritt kostet 10 Euro. Nach dem Film wird eine Rednerin einiges über die Situation und das Geschehen berichten. Es können laut dem kurdischen Frauenrat gerne Fragen gestellt werden.

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