Mitteilungen auf Whatsapp Paniknachrichten lieber ignorieren

| | 23.12.2023 10:06 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Sprachnachrichten werden auf einem Smartphone angezeigt. Foto: DPA
Sprachnachrichten werden auf einem Smartphone angezeigt. Foto: DPA
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Sprachnachrichten sorgen für Unruhe: Von einer Blockade Aurichs ist die Rede. Es dürfte wenig dran sein, verbreitet werden sie trotzdem. Das ist ärgerlich und überflüssig. Ein Kommentar.

Schausteller und Auricher Kaufleute bekamen ihre Augen und Ohren am Donnerstag kaum von den Smartphones. Sprachnachrichten verbreiteten sich. Von einer Blockade Aurichs am Sonnabend, 23. Dezember, durch Trecker war die Rede. Und von einem Streik, an dem sich alle Geschäfte außer einem Discounter beteiligen würden.

Aber: Weder die von uns befragen Landwirtschaftsvertreter noch die Kaufleute wussten etwas davon. Die Aufregung war groß. Verständlicherweise. Es ist der letzte geöffnete Sonnabend vor Weihnachten. Die Umsätze werden dringend benötigt. Aber wer genau hingehört hat, dürfte früh bemerkt haben: Hier stimmt etwas nicht.

Es machte schon viel Blödsinn die Runde

Und das gilt nicht nur in diesem Fall. Im September machte eine Sprachnachricht von einer angeblichen Geiselnahme in der Polizeiwache Norden und einer Bluttat auf dem Marktplatz die Runde. Totaler Blödsinn, nichts davon stimmte. Im Frühjahr häuften sich auf Whatsapp Meldungen über vermeintliche Wolfssichtungen in der Region. Ein Foto zeigte gar zwei große Hunde, die durch Tannenhausen liefen.

Im März vergangenen Jahres sorgte eine Sprachnachricht in Südbrookmerland für Ängste: Angeblich würde ein Mann an einer Grundschule Kinder ansprechen. Die genannte Schule variierte von Mitteilung zu Mitteilung. Dabei handelte es um eine Nachricht aus Oldenburg. Wer bei der diktierten Telefonnummer der Polizei genau zugehört hätte, hätte bei der Vorwahl darauf kommen können.

Derzeit keine Anzeichen für weitreichende Blockade

Ähnliches gilt für die angeblichen Streiks in Aurich. Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte im Einzelhandel für den heutigen 23. Dezember tatsächlich zu einem Warnstreik auf. Aber ein Streik ist in den meist kleinen oder inhabergeführten Geschäften eher unwahrscheinlich. Für eine große Beteiligung gibt es derzeit keine Anzeichen. Auch eine weitreichende Blockade Aurichs durch Landwirte ist wohl nicht zu erwarten. Haben die Bauern doch eigentlich den Weihnachtsfrieden ausgerufen.

Eines steht fest: Diese Form der Paniknachrichten wird es weiter geben. Diesen Geist bekommt keiner mehr in die digitale Lampe zurückgestopft. Am Ende liegt es an jedem selbst, ob er diese Nachrichten weiterleitet und eventuell Panik schürt. Auf jeden Fall sollte man vorher genau hinhören. Aber am besten wäre es, es einfach sein zu lassen.

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