Elektrofahrzeuge in Ostfriesland Hürden auf dem Weg zur E-Mobilität

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Ein Kommentar von Stephan Schmidt
| 12.08.2023 09:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Ein Auto wird an einer Schnellladesäule aufgeladen. Foto: DPA
Ein Auto wird an einer Schnellladesäule aufgeladen. Foto: DPA
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Ostfriesland baut wirtschaftlich auf einen Boom von E-Autos. Doch an der Basis, den Ladesäulen, hapert es noch. Ein Kommentar.

Am Beispiel Großefehn lassen sich die Hürden deutscher E-Mobilitäts-Ambitionen erkennen. In der Gemeinde gibt es keine öffentliche Ladesäule für Elektrofahrzeuge mehr. Die bisher einzige Station beim Edeka-Markt in Ostgroßefehn wurde abgebaut. Die Verträge mit dem Oldenburger Versorger EWE liefen aus und wurden nicht verlängert.

Edeka will eine eigene Betreibergesellschaft für Ladeinfrastruktur gründen, mit der nach und nach alle Märkte ausgestattet werden sollen. Wann das in Großefehn passiert, ist offen. Die nächste öffentliche Ladestation ist in Aurich und Wiesmoor. Das ist misslich. Denn die Reichweite der heutigen E-Modelle ist alles andere als berauschend.

Am Erfolg der E-Modelle hängen viele Arbeitsplätze

E-Autos haben den Vorteil, dass sie auch zu Hause „aufgetankt“ werden können. Doch immer ist das nicht möglich. Und Ostfriesland ist eine Tourismusregion – wer auf der Durchreise oder im Urlaub ist, ist auf öffentliche Lademöglichkeiten angewiesen. Da hapert es.

In Ostfriesland werden große wirtschaftliche Hoffnungen an einen E-Auto-Boom geknüpft. Das Emder Volkswagen-Werk wird derzeit zur reinen Elektrofabrik umgebaut. Tausende von Arbeitsplätzen hängen vom Erfolg der E-Modelle ab. Doch in Ostfriesland und anderen ländlichen Regionen Deutschlands hakt es schon an der Basis des Erfolgs: einer flächendeckenden Versorgung mit Strom für die Fahrzeuge. Eigentlich müsste es an jeder Ecke eine öffentliche Ladesäule geben. Unmöglich wäre das nicht. Doch davon ist Ostfriesland noch weit entfernt – und das, während in Emden schon heute massenhaft E-Modelle vom Band laufen.

Trend in die richtige Richtung

Die Situation entwickelt sich jedoch. Neue öffentliche Ladesäulen wurden jetzt unter anderem am Dreekamp in Aurich, am Edeka-Markt in Moordorf und an der Alten Post in Middels eröffnet. Immerhin geht der Trend in die richtige Richtung.

Wenn E-Autos in Deutschland einen Siegeszug antreten sollen, müssen dafür auch die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden. Aktuell steht etwa ein verkauftes VW-E-Modell neun VW-Verbrennern gegenüber. Was helfen würde: niedrigere Preise – für „Wallboxen“ zu Hause, aber auch für die Autos selbst. Die sind in Deutschland im Vergleich zu anderen Märkten unverhältnismäßig teuer.

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