Einkaufen in Aurich 40 Jahre Carolinenhof in Aurich – zwar attraktiv, aber austauschbar

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Ein Kommentar von Stephan Schmidt
| 04.03.2023 09:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Schick der 80-er Jahre: Der Carolinenhof bietet seit 40 Jahren zahlreichen Geschäften Platz und wurde in der Vergangenheit mehrfach umgestaltet. Foto: Archiv
Der Schick der 80-er Jahre: Der Carolinenhof bietet seit 40 Jahren zahlreichen Geschäften Platz und wurde in der Vergangenheit mehrfach umgestaltet. Foto: Archiv
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Vier Jahrzehnte „Caro“: Anfangs war er umstritten, aber aufregend. Nach der neuesten Modernisierung ist er zwar schick, aber gewöhnlich. Eine neue Ankündigung weckt Hoffnung. Ein Kommentar.

Mit Farbbeuteln wurde der Bundestagsabgeordnete Carl Ewen bei der Grundsteinlegung beworfen. Der Carolinenhof war von Anfang an umstritten. Entsprechend vehement war der Protest. Die Sorgen waren groß, dass das Einkaufszentrum der Innenstadt Kunden entziehen könnte. Doch die Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht. Die alte Weisheit stimmt eben: Konkurrenz belebt das Geschäft.

In dieser Woche ist der „Caro“ 40 Jahre alt geworden. Umstritten ist er heute nicht mehr. Das Center ist fester Bestandteil des Auricher Stadtbilds geworden. Doch die jüngste Modernisierung hatte eine gute und eine schlechte Wirkung. Die Gute: Das Einkaufszentrum ist optisch wieder attraktiv geworden. Alles sieht heller und schicker aus, zeitgemäß eben. Die Schlechte: Der Reiz des Besonderen ist weg. Es wird nur noch Standardkost geboten. Die Angebote sind austauschbar.

1983 startete der Carolinenhof ambitioniert

Dabei startete der Carolinenhof vor 40 Jahren noch überaus ambitioniert. Bowlingbahn, Disco und der berühmte „Dorfplatz“ mit zahlreichen Kneipen und Restaurants oben im Center waren Magnete, die die Massen anzogen. Man ging mit den Trends, probierte Neues aus. Das ist seit vielen Jahren vorbei.

Was heute im Carolinenhof geboten wird, lässt sich in ähnlicher Form auch in anderen Städten finden. Auch deshalb ist es der Stadt nie ganz gelungen, eine Verbindung zwischen der Fußgängerzone und dem Einkaufszentrum zu etablieren. Der Caro ist eine Welt für sich. Die gegenseitige Befruchtung, die Bürgermeister Horst Feddermann in dieser Woche hervorhob, ist zu wenig sichtbar.

Derzeit wird ein 4000 Quadratmeter großer Freizeitbereich geschaffen

Der letzte Eigentümerwechsel brachte ein klares Bekenntnis mit sich: Das Unternehmen Ten Brinke investierte viele Millionen Euro in den Umbau. Das brachte aber auch das Ende der Bowlingbahn und der Discos mit sich. Sie passten nicht mehr ins Konzept. Sie werden schmerzlich vermisst, insbesondere von jüngeren Aurichern.

Ten Brinke baut nun erneut um. Im zweiten Obergeschoss wird wieder ein Freizeitbereich geschaffen, 4000 Quadratmeter stehen zur Vermietung. Abhängig davon, wer dort einzieht, könnte der Caro auch nach vier Jahrzehnten wieder von sich reden machen. Hoffen wir es für Aurich.

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