Lauterbach ändert Vorschrift Wegfall der Maskenpflicht – das übliche Muster der Corona-Politik

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Ein Kommentar von Stephan Schmidt
| 18.02.2023 10:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Bewohnerin eines Pflegeheims blickt aus einem Fenster. Foto: DPA
Die Bewohnerin eines Pflegeheims blickt aus einem Fenster. Foto: DPA
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Etwas früher als geplant endet die Maskenpflicht in Pflegeheimen und Kliniken. Einrichtungsleiter in Aurich begrüßen das - zu Recht. Denn die Regeln sind nicht mehr angemessen. Ein Kommentar.

Zum 1. März endet die Masken- und Testpflicht für Beschäftigte und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen vorzeitig. Auf diese Nachricht reagierten drei Leiter von Einrichtungen für Senioren in Aurich in dieser Woche gegenüber den ON erleichtert. Der Wegfall der Maske sei für die Bewohner der richtige Schritt, sagen sie.

Die Bundesregierung folgt mit der Änderung dem üblichen Muster der Politik in der Corona-Pandemie: Vorschriften bleiben so lange bestehen, bis sie auch gegenüber dem Verständnisvollsten nicht mehr zu begründen sind. Meist ging das zu Lasten der Schwachen. Dazu gehören neben Kindern auch die Alten. In diesen beiden Bevölkerungsgruppen waren die Maßnahmen am striktesten oder hielten am längsten an. Während die übrige Bevölkerung Corona als normalen Teil ihres Lebens akzeptieren durfte, wurde die Masken- und Testpflicht in Schulen, Pflegeheimen und Kliniken über Gebühr lange aufrechterhalten.

Für Besucher bleibt die Maskenpflicht - das ist unlogisch

Selbst der sonst schwarzmalerische Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) räumte in dieser Woche ein: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Aber die Pandemie hat ihren Schrecken verloren. Das Virus ist im Alltag beherrschbar.“

Typisch ist jedoch die Inkonsequenz bei der Änderung. Für Besucher bleibt die Maskenpflicht bestehen. Dabei weisen die Pflegeheimleiter richtigerweise darauf hin, dass die Besucher nur einen Menschen besuchen, während das Personal zwischen Zimmern und Gemeinschaftsräumen pendelt. Logisch ist das nicht, medizinisch begründbar auch nicht. Aber Lauterbach will offenbar um jeden Preis seinen Ruf als Mahner aufrechterhalten. Er spielt die Maskenpflicht für Besucher moralisierend herunter: „Das sollte uns der Schutz vulnerabler Gruppen wert sein.“ Richtig, aber Vorschriften sollten angemessen sein. Hier ist das nicht mehr der Fall.

Vermeintliche Allzweckwaffe hat hoffentlich ausgedient

Mit der jüngsten Änderung fällt eine der letzten Corona-Vorschriften. Die Maske hat als vermeintliche Allzweckwaffe der Politik nahezu ausgedient.

Es ist zu hoffen, dass sie nicht so bald wiederkommt. Infektionskrankheiten und Ansteckung gehören zum Leben dazu. Und Corona bildet keine Ausnahme mehr.

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