Gastronomie „Café Extrablatt“ in der Markthalle – grundsolides Konzept mit kleinem Haken

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Ein Kommentar von Stephan Schmidt
| 17.12.2022 10:04 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Auricher Markthalle ist derzeit dicht. Ende 2023 soll sie mit neuem Konzept und umgebaut wieder eröffnet werden. Foto: Romuald Banik
Die Auricher Markthalle ist derzeit dicht. Ende 2023 soll sie mit neuem Konzept und umgebaut wieder eröffnet werden. Foto: Romuald Banik
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Das „Café Extrablatt“ zieht Ende 2023 in die Auricher Markthalle. Für zwei Millionen Euro Eigenanteil erhält die Stadt ein grundsolides Konzept, das funktioniert. Ein Kommentar.

Gute Konzepte wurden lange erfolglos gesucht. Mit dem Einzug des „Café Extrablatt“ in die Auricher Markthalle Ende 2023 haben Politik und Verwaltung nun ein akzeptables Modell gefunden. Das umstrittene Gebäude hat nach dem Ratsbeschluss in dieser Woche eine Zukunft. Und das ist allemal besser als eine weitere leere Fläche ohne Funktion. Der Marktplatz ist auch so schon groß genug.

Der Haken an der Sache: Die Stadt muss zwei Millionen Euro in das Gebäude stecken. In der Summe enthalten sind aber auch der Bau einer behindertengerechten Toilette, die ohnehin schon lange überfällig ist, und eines Fahrradstandes für insgesamt 220.000 Euro.

1,4 Millionen Euro: Das ist ein Bekenntnis

Dass es teuer wird, war jedem bewusst. Als Gegenleistung bekommt Aurich aber ein Angebot, das es in dieser Form in der Stadt noch nicht gibt. Das „Café Extrablatt“ bietet Ganztagsgastronomie, die zur Belebung dieses zentralen Platzes beitragen wird. Der Betreiber CE Franchise aus Emsdetten wird selbst 1,4 Millionen Euro für den Innenausbau in die Hand nehmen. Das ist schon ein Bekenntnis.

Das Unternehmen ist erfahren in der Gastronomie. Mehr als 100 Standorte hat es gegründet. Die Stadt weiß also ganz genau, worauf sie sich einlässt. Ein unschätzbarer Vorteil gegenüber bisherigen Ideen, die sich als Luftschlösser oder Rohrkrepierer hätten herausstellen können.

Das Konzept funktioniert – wie in Leer zu sehen

Dass das Konzept funktioniert, kann sich jeder beispielsweise in der Nachbarstadt Leer ansehen. Dort, am Denkmalsplatz, erfreut sich das Angebot insbesondere beim jungen Publikum großer Beliebtheit. Für diese Altersgruppe gibt es in Aurich nach dem Kahlschlag der letzten Jahre und Jahrzehnte nicht mehr viele Angebote. Hier wird eine Lücke geschlossen. Wenigstens zum Teil.

Auf zehn Jahre wird der Pachtvertrag laufen, mit der Option auf dreimalige Verlängerung um jeweils fünf Jahre. Das ist kein „Lottogewinn“, wie es ein Ratsmitglied nannte. Es ist auch keine Rückkehr zu den guten alten Zeiten mit Musik und Tanz in der Braugaststätte. Aber es ist etwas Grundsolides. Ein Modell mit Zukunft, das die Gegner der Markthalle nicht beglücken wird – aber ganz sicher viele Gastronomiefreunde in der Innenstadt.

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