Benefizaktion in Engerhafe Suche nach Spendern und genetischem Zwilling

| | 25.06.2022 12:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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„Lose, Lose, Lose“ wurde bei der Tombola immer wieder gerufen. Foto: Holger Janssen
„Lose, Lose, Lose“ wurde bei der Tombola immer wieder gerufen. Foto: Holger Janssen
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In Engerhafe läuft seit dem Samstagmorgen eine Benefizaktion für die erkrankte fünfjährige Milla. Dabei warten einige Höhepunkte.

Engerhafe - Sie hätte wohl große Augen gemacht, wenn sie gesehen hätte, was der SV Engerhafe alles auf die Beine gestellt hat und wie viele Menschen sich ihretwegen engagiert haben. Doch die fünfjährige Milla aus Rechtsupweg konnte bei der Benefizaktion leider nicht dabei sein. Gemeinsam mit ihrem Vater wird sie seit einigen Tagen wieder im Krankenhaus behandelt. Im Frühjahr wurde bei dem Mädchen eine aplastische Anämie festgestellt. Damit sie wieder gesund wird, benötigt sie eine Stammzellenspende eines sogenannten genetischen Zwillings. Um den zu finden und um die Familie in der schweren Zeit finanziell zu unterstützen, gab es beim SV Engerhafe am Sonnabend einen sportlichen Aktionstag. Jule Collmann vom Organisationsteam sprach schon am Vormittag von einem Erfolg.

Binnen weniger Wochen haben der SV Engerhafe und allen voran die Frauenmannschaft des Vereins ein Programm auf die Beine gestellt, das zum Teil Volksfestcharakter hatte. So war es den Organisatoren beispielsweise gelungen, unzählige Preise für eine große Tombola einzuwerben. Zum Teil wurde diese palettenweise angeliefert.

Mit blauen Flecken fing es an

Eröffnet wurde der Aktionstag am Morgen vom Südbrookmerlander Bürgermeister Thomas Erdwiens. Eine Stammzellenspende bedeute für viele Patienten eine echte Überlebenschance, so Erdwiens. Die Veranstaltung des SV Engerhafe zeige, dass die Gesellschaft keineswegs so egoistisch sei, wie es häufig dargestellt werde. Alle könnten dazu beitragen, anderen Menschen bei ihren Erkrankungen zur Seite zu stehen.

Bürgermeister Thomas Erdwiens eröffnete am Morgen die Veranstaltung. Foto: Holger Janssen
Bürgermeister Thomas Erdwiens eröffnete am Morgen die Veranstaltung. Foto: Holger Janssen

Für Millas Mutter Jessica war es ein überwältigender Tag. Im Gespräch mit den ON berichtete sie von dem Tag, an dem die schwere Krankheit bei ihrer Tochter festgestellt wurde. Mit blauen Flecken habe es angefangen. Weil diese nicht durch Stöße oder Stürze zu erklären waren, wandte sich die Familie an einen Kinderarzt. Eine Blutuntersuchung erhärtete dann den Verdacht, dass es sich um eine schwerere Erkrankung handeln könnte. Gewissheit gab es dann in einer Klinik in Oldenburg. Seitdem ist in der Familie kaum noch etwas so, wie es vorher war. Die Idee, der Familie und vor allem Milla mit einer Benefizaktion zu helfen, war schnell geboren. „Für uns war sofort klar, dass wir etwas tun müssen“, sagt Jule Collmann.

Im Mittelpunkt des Aktionstages stand, ganz wie in Millas Familie auch, der Fußball. Los ging es am Morgen mit einem Turnier der E-Junioren. Für den Nachmittag hat sich die Auricher Bundesliga-Mannschaft der B-Juniorinnen angekündigt, die U-19-Mannschaft des BSV Kickers-Emden tritt am Abend gegen eine Gemeindeauswahl an.

Großes Programm

Aber auch abseits des Fußballplatzes wird einiges geboten. Neben der besagten Tombola gibt es eine Hüpfburg und reichlich Verpflegung. Alle Einnahmen und Spenden gehen an Milla und ihre Familie. Einen der wohl wichtigsten Stände des Tages besetzt aber der Elternverein krebskranker Kinder. Dort sind die sogenannten Typisierungen möglich. Durch einen einfachen Abstrich im Mund können sich Spendewillige dort registrieren. Ihre Daten werden dann in die Datei der Deutschen Knochenmarkspende (DKMS) aufgenommen und mit denen aller Patienten abgeglichen, die eine Stammzellenspende benötigen.

Der Aktionstag auf dem Sportplatz in Engerhafe läuft noch bis in die Abendstunden.

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