Berlin (dpa)

Amerika-Fan Daniel Hope gibt die Hoffnung nicht auf

| 01.02.2022 18:13 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Daniel Hope ist von der Musik Amerikas „geradezu besessen“. Foto: Christophe Gateau/dpa
Daniel Hope ist von der Musik Amerikas „geradezu besessen“. Foto: Christophe Gateau/dpa
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Daniel Hope blickt voller Sorge auf das zerrissene Amerika. Aber: „Ich bin Optimist“, sagt der Star-Geiger. Und schließlich ist da ja auch immer noch die Musik.

Klassik-Star Daniel Hope (48) ist seit Kindertagen ein riesiger Amerika-Fan - und bleibt auch in den jetzigen Krisenzeiten der US-Demokratie zuversichtlich.

„Ich bin Optimist, deshalb sage ich entschieden Ja“, antwortete der irisch-deutsche Geigenvirtuose auf die Frage, ob er noch Hoffnung für die politisch tief zerstrittenen USA habe. „Aber ich weiß auch, dass es nicht einfach wird. Dieses Land ist so polarisiert wie noch nie, es ist total gespalten.“

Die Verrohung der US-Gesellschaft „hat sich so zugespitzt - es wird lange dauern, bis diese Wunde geheilt ist“, sagte Hope in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Hoffnung mache ihm jedoch immer wieder, „wenn ich diesen Enthusiasmus und die überschwängliche Liebe zur Musik erlebe. Dann spüre ich das Beste am 'American way of life' - und das ist auch nicht kleinzukriegen.“

Ein Land der Inspiration

Amerika bleibe für ihn „eine konstante Inspiration“, er sei „regelrecht besessen“ von der Musik des Landes, betonte der in Südafrika geborene, seit einigen Jahren mit seiner jungen Familie in Berlin lebende Violinist. Deshalb habe er nun das Album „America“ aufgenommen - mit bekannten Liedern von George Gershwin und Leonard Bernstein, aber auch mit Musik der afroamerikanischen Komponisten Florence Price, Sam Cooke und Duke Ellington.

Die Gershwin-Songs („Diese Musik macht mich süchtig“) interpretiert Hope mit dem renommierten Jazz-Trio des Pianisten Marcus Roberts. Für Cookes „A Change Is Gonna Come“ konnte er die deutsche Soul-Sängerin Joy Denalane gewinnen. Dieses Lied der US-Bürgerrechtsbewegung aus den 1960er Jahren sowie das über 100 Jahre alte „America The Beautiful“ von Samuel Ward seien für ihn „die beiden Hymnen Amerikas, sie verkörpern zwei Sphären“ - die schwarze und die weiße.

Der 48-jährige Star-Geiger, Festival-Chef, Talentförderer, Buchautor, Fernseh- und Rundfunkmoderator hatte für seine Verdienste um die Erinnerungskultur in Deutschland 2017 das Bundesverdienstkreuz erhalten. Hopes Klassik-Alben erreichen regelmäßig auch die Popcharts. Fünf Platten hat er allein seit 2020 herausgebracht. „Die letzten zwei Jahre der Pandemie waren für mich tatsächlich sehr produktiv, zumindest was das Studio angeht“, sagte der Musiker.

© dpa-infocom, dpa:220201-99-934889/3

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