Berlin (dpa)

Neun Polizisten bei Corona-Protesten verletzt

| 11.01.2022 13:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Demonstrationsteilnehmer in Begleitung der Polizei in der Innenstadt von Lübeck. Foto: Christian Charisius/dpa
Demonstrationsteilnehmer in Begleitung der Polizei in der Innenstadt von Lübeck. Foto: Christian Charisius/dpa
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Bundesweit haben gestern Abend Tausende Menschen erneut gegen die Corona-Politik protestiert. Mehrere Beamte wurden verletzt. Der Zulauf von Rechten bereitet Bundesinnenministerin Nancy Faeser Sorgen.

Bei den mehr als 1000 Protestaktionen gegen staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind gestern insgesamt neun Polizisten verletzt worden.

Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, nahmen an den 1046 Veranstaltungen bundesweit rund 188.000 Menschen teil. Verletzte in den Reihen der Polizei gab es den Angaben zufolge in Bautzen, Braunschweig, Gera und Magdeburg. Die höchsten Teilnehmerzahlen registrierte die Polizei demnach in Cottbus und Rostock.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte sich gestern Abend in Dresden gemeinsam mit dem sächsischen Innenminister Roland Wöller (CDU) ein Bild über die Einsatzführung zur Versammlungslage in Sachsen gemacht. Sie habe „Hochachtung davor, wie die Polizei Tag für Tag unter schwierigen Bedingungen den Kopf für uns alle und die Politik der Bundesregierung hinhält“. Die Einsatzbelastung sei hoch, deshalb unterstütze der Bund die Länder jede Woche mit hunderten Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei.

Über den Zulauf von Rechtsextremisten bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen zeigt sich Faeser besorgt. „Wir sind froh, dass es gestern einigermaßen ruhig geblieben ist“, so die SPD-Politikerin im ZDF-„Morgenmagazin“. „Aber insgesamt macht uns das Demonstrationsgeschehen natürlich Sorge.“ Regional sei ein sehr großer Zulauf von Rechtsextremisten zu verzeichnen, „und das bereitet uns schon Sorge“, sagte Faeser.

Die Ministerin betonte, es gehöre zu einem Rechtsstaat dazu, andere Meinungen auf den Straßen zu hören. „Aber man muss eben sich auch fragen lassen, mit wem geht man da auf die Straße.

© dpa-infocom, dpa:220111-99-667875/3

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