Washington (dpa)
Biden über Mangel an Corona-Tests: „Nichts ist gut genug“
US-Präsident Joe Biden hat in einem Interview mit dem US-Sender ABC zugegeben, dass die Beschaffung von mehr Corona-Selbsttests schon früher notwendig gewesen wäre.
US-Präsident Joe Biden hat Fehler bei der Beschaffung von Corona-Tests eingeräumt. Zwar glaube er nicht, dass es sich um schweres Versagen handele, sagte er dem Sender ABC zufolge in einem Interview.
Auf die Frage, warum Tests ausgerechnet an Weihnachten fehlten und nicht eher beschafft worden seien, antwortete er aber: „Man könnte argumentieren, dass wir es vor einem Jahr, vor sechs Monaten, vor zwei Monaten, vor einem Monat hätten wissen müssen.“ Biden hatte am Dienstag angekündigt, ab Januar würden eine halbe Milliarde kostenlose Selbsttests zur Verfügung stehen. Nun sagte der Demokrat, er wünschte, er hätte dies bereits vor zwei Monaten angeordnet.
Der ABC-Moderator sprach ihn auf die leeren Regale in Apotheken an und fragte, ob das gut genug sei. „Nein, nichts ist gut genug“, entgegnete der Präsident. „Aber sehen Sie sich an, wo wir stehen. Letztes Weihnachten waren wir in einer Situation, in der wir deutlich weniger geimpfte Menschen hatten, die Notaufnahmen waren voll“, so Biden. „Jetzt sind wir in einer Situation, in der 200 Millionen Menschen vollständig geimpft sind.“ Die Quote zweifach Geimpfter in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, liegt bei knapp 62 Prozent.
In den vergangenen Tagen hatte es vor Testzentren im ganzen Land lange Schlangen gegeben. Tests waren teilweise ausverkauft oder nur sehr teuer zu haben. Mittlerweile ist in den USA die Omikron-Variante dominant - die Zahl der Neuinfektionen steigt. Gleichzeitig wollen viele Menschen ihre Familien an Weihnachten besuchen und mit einem Corona-Test lieber auf Nummer sicher gehen.
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