Aurich

UEK: Geburtshilfe und Kinderklinik sind „babyfreundlich“

| 23.08.2021 07:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Stolz präsentieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geburtshilfe der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich die neuen Zertifikate der Initiative „Babyfreundlich“.Foto: Ubbo-Emmius-Klinik
Stolz präsentieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geburtshilfe der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich die neuen Zertifikate der Initiative „Babyfreundlich“.Foto: Ubbo-Emmius-Klinik
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Im Frühjahr wurden Geburtshilfe und Kinderklinik im Emder Krankenhaus geschlossen. Im Verbund Aurich-Emden-Norden ist Aurich nun einzige Geburtsstation. Jetzt gab es eine Auszeichnung für die Arbeit.

Aurich - Schon in der Schwangerschaft entwickelt sich eine innige emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Enger Hautkontakt, zärtliche Berührungen und liebevolle Kommunikation sind deshalb unmittelbar nach der Geburt für den Bindungsaufbau sehr wichtig.

Daher arbeitet die Geburtshilfe der Auricher Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) unter Leitung des Direktors der Frauenklinik, Dr. Helmut Reinhold, und dem leitenden Oberarzt, Dr. Thomas Möller, nach einem bindungsfreundlichen Konzept. Dafür ist die Abteilung jetzt laut Mitteilung der UEK erneut durch die Initiative „Babyfreundlich“ von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zertifiziert worden.

Baby bekommt direkt nach Geburt engen Kontakt

Das ganzheitliche Betreuungskonzept der Auricher Geburtshilfe orientiert sich an den körperlichen und seelischen Bedürfnissen von Eltern und Kind. Dazu gehört vor allem das sogenannte Bonding. „Dabei erfährt das Neugeborene direkt nach der Geburt engen ausgiebigen Hautkontakt zu Mutter und Vater – auch nach einem Kaiserschnitt“, erläutert Dr. Möller. Das Kind werde dadurch ruhiger, fühle sich sicher und geborgen.

Auch die Stillberatung ist Teil des Auricher Konzepts. „Ein harmonischer Still-Start nimmt Einfluss auf die weitere Stillzeit“, berichtet Eva Janßen, Stillbeauftragte und Projektleiterin „Babyfreundlich“. Deshalb unterstützen ausgebildete Mitarbeiter die Mütter von Anfang an. Nach dem stationären Aufenthalt bietet die Elternschule (Elsa) ein Unterstützungsangebot.

Neben der Geburtshilfe ist auch die Kinderklinik der UEK seit 2012 nach Kriterien der WHO und UNICEF zertifiziert. Damit ist bei einer erforderlichen Verlegung des Neugeborenen in die Kinderklinik weiter eine Betreuung gesichert, bei der die Bindung zum Kind im Mittelpunkt steht.

Deutschlandweit eine von fünf „babyfreundlichen“ Kinderkliniken

Deutschlandweit gibt es laut der Zertifizierungsstelle „Clarcert“ aktuell 90 zertifizierte Geburtskliniken und nur fünf als „babyfreundlich“ zertifizierte Kinderkliniken. „Unsere Geburtshilfe und Kinderklinik gehören dazu – als einzige in einem weiten Umkreis“, erklären die Mitarbeiter der Geburtshilfe und Dr. Gerhard Däublin, Chefarzt der Kinderklinik, nicht ohne Stolz.

Im Zentrum für Frühgeborene (Perinatalzentrum Level 2), das durch die Zusammenarbeit von Frauenklinik und Kinderklinik gebildet wird, können zu früh geborene Kinder (ab der 29. Schwangerschaftswoche beziehungsweise ab 1250 Gramm Geburtsgewicht) und Mütter in einer Risikoschwangerschaft (zum Beispiel bei zu hohem Blutdruck oder einer Diabeteserkrankung der Mutter) betreut werden. Auch Mehrlingsgeburten sind in der UEK möglich. 2020 wurden dort 26 Zwillingspaare geboren.

Mit insgesamt regelmäßig über 1200 Geburten pro Jahr ist die Frauenklinik der UEK Aurich führend im ostfriesischen Raum. Bis Mitte August dieses Jahres erblickten bereits mehr als 800 Kinder in der UEK das Licht der Welt.

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