Washington (dpa)

Florida bereitet sich auf Hurrikan „Isaias“ vor

| 01.08.2020 20:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Vergangenes Wochenende traf der erste Atlantik-Hurrikan dieser Saison die US-Küste in Texas. Nun bereiten sich Teile Floridas auf „Isaias“ vor. Auswirkungen könnte der Sturm auch auf die Raumfahrt haben.

Der US-Wetterdienst hat wegen eines heranziehenden Wirbelsturms für die Ostküste Floridas eine Hurrikanwarnung erlassen. An der Küste kann es nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums zu Flutwellen, Überschwemmungen und hohen Windgeschwindigkeiten kommen.

Der Hurrikan „Isaias“ der niedrigsten Stärke 1 soll aus Richtung der Bahamas kommend ab Samstagabend (Ortszeit) nahe an der Ostküste des US-Bundesstaats vorbeiziehen, hieß es. Der Sturm soll der Prognose zufolge aber nicht direkt auf das US-Festland treffen.

„Auch wenn das Auge des Sturms abseits der Küste bleiben wird, wird es natürlich Auswirkungen geben“, sagte der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, am Samstag bei einer Pressekonferenz. Florida sei voll und ganz vorbereitet.

DeSantis hatte die Bürger in den betroffenen Gebieten bereits am Freitag aufgefordert, sich mit Wasser, Lebensmitteln und nötigen Medikamenten für mindestens sieben Tage einzudecken. Es könne auch zu Stromausfällen kommen, warnte er. DeSantis verhängte für die voraussichtlich betroffenen Bezirke an der Ostküste den Notstand - unter anderem, um den Behörden zur Vorbereitung auf den Sturm größere Befugnisse zu geben. US-Präsident Donald Trump bewilligte die Notstandserklärung, wie das Weiße Haus am Samstag mitteilte.

Der Hurrikan zog am Samstag über Teile der Inselkette der Bahamas, wo für das Zentrum und den Nordosten ebenfalls eine Hurrikanwarnung galt, und brachte Windböen von 120 Stundenkilometern und mehr mit sich. „Isaias“ riss lokalen Medienberichten zufolge Dächer ärmlicher Siedlungen mit sich und entwurzelte Bäume. Die Abaco-Inseln im Norden der Bahamas waren im vergangenen Jahr bereits von „Dorian“, einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, getroffen worden. Nach Schätzung des Roten Kreuzes wurden damals etwa 13.000 Wohnhäuser schwer beschädigt oder zerstört, Hunderte Menschen starben. Auf einigen Inseln leben Bewohner immer noch in Zelten. Offiziellen Angaben zufolge sollten vor dem Eintreffen von „Isaias“, der sich mit fast 20 Stundenkilometern in Richtung Nordwesten bewegte, noch Trümmer beseitigt werden.

Vor der Küste Floridas sollte der Sturm nach Nordosten abdrehen und sich abschwächen. Am Donnerstag hatte „Isaias“ als schwächerer Tropensturm im karibischen US-Außengebiet Puerto Rico für Sachschäden und Stromausfälle gesorgt.

Das Wetter könnte auch die Rückkehr zweier Astronauten von der ISS beeinflussen. Geplant war, dass Robert Behnken und Douglas Hurley am in der Nacht zum Sonntag (MESZ) von der Internationalen Raumstation abdocken und am Sonntag mit einer Kapsel im Meer vor Florida landen. Die beiden waren Ende Mai mit der von SpaceX entwickelten „Crew Dragon“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus gestartet - es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten von den USA aus zur ISS flogen, und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden.

Am vergangenen Wochenende hatte der erste Hurrikan des Atlantiks in dieser Saison die US-Küste in Texas getroffen und schwere Regenfälle mit sich gebracht. Texas gehört wie Florida zu den US-Bundesstaaten, die derzeit besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind.

US-Meteorologen rechnen für dieses Jahr mit einer überdurchschnittlich aktiven Hurrikan-Saison über dem Atlantik. Von Juni bis Ende November könnte es bis zu zehn Hurrikane geben, davon bis zu sechs sehr starke, hatte der Nationale Wetterdienst Ende Mai erklärt. Im Durchschnitt gibt es pro Jahr über dem Atlantik sechs Hurrikane, drei davon entwickeln sich zu Stürmen großer Stärke.

© dpa-infocom, dpa:200801-99-08753/2

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