Ostfriesland

Wetterdienst warnt vor schwerem Sturm

| 07.01.2019 22:45 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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In der Nacht zu Dienstag nimmt der Wind über Ostfriesland zu. Der Deutsche Wetterdienst sagt Böen von mehr als 100 Kilometern in der Stunde voraus. Am Dienstagmittag droht eine Sturmflut.

Ostfriesland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Sturmwarnung für Ostfriesland herausgegeben. Danach frischt der Wind am späten Montagabend immer weiter auf. Bis Mitternacht können schon Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern in der Stunde erreicht werden. Am Dienstag kann es laut DWD bis zum Abend orkanartige Böen (mehr als 100 Kilometer in der Stunde) geben. Dabei können Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt werden.

An der Küste gibt es am Dienstag eine Sturmflut. Nach Berechnungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wird das Nachmittagshochwasser dabei örtlich zwischen 1,75 und 2,25 Meter über dem mittleren Tidehochwasser auflaufen. Es bestehe Überflutungsgefahr für Strände, Vorländer und Hafenflächen, warnt der Sturmflutwarndienst des NLWKN in Norden. Auch für die Nacht auf Dienstag sowie für die frühen Morgenstunden des 9. Januars erwarten die Experten des Landesbetriebs erhöhte Wasserstände.

Sperrwerke sind in Alarmbereitschaft

„Für die Ostfriesischen Inseln wurde auf Basis der bisherigen Prognosen heute gemäß Deichverteidigungsplan die Deichverteidigungsstufe zwei ausgerufen“, erklärt Annika Podorf, zuständige Aufgabenbereichsleiterin Inselschutz in der NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Der Deichverteidigungsplan regelt die Vorbereitung, Koordinierung und Durchführung der im Sturmflutfall zu treffenden Deichverteidigungsmaßnahmen. Im Rahmen der aktuellen Warnstufe sieht er vor allem das Schließen ausgewählter, besonders exponierter Siele und Deckwerkscharte vor. „Die eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen werden in enger Abstimmung mit allen relevanten Institutionen von Mitarbeitern der NLWKN-Betriebshöfe auf den Inseln sowie der Gemeinden und Kurverwaltungen durchgeführt“, so Podorf weiter.

Auf dem Festland bereitet sich der NLWKN darauf vor, gegebenenfalls verschiedene Sperrwerke zur Abwehr der Sturmflut am frühen Dienstagnachmittag schließen zu müssen. Während der Eingriff von Hunte-, Lesum- und Ochtumsperrwerk bereits als sicher gilt, steht die endgültige Entscheidung zur Schließung des Emssperrwerks bei Gandersum noch aus. Sie wird auf Basis aktualisierter Vorhersagen am Dienstagvormittag getroffen.

NLWKN erwartet Treibgut aus havariertem Frachter

Besonders aufmerksam beobachtet man in Norden die anstehende Sturmflut auch mit Blick auf jene Gefahren, die von Treibgut ausgehen: Vor dem Hintergrund der Havarie des Frachters MSC Zoe in der vergangenen Woche treibt nach wie vor ein Teil der verlorengegangenen Ladung in der Nordsee. „Aufgrund der kurzen zeitlichen Distanz und der Tatsache, dass bisher nicht alle vermissten Container geortet werden konnten, sind weitere Materialanlandungen auf Borkum, Juist und Norderney durchaus denkbar“, heißt es beim NLWKN in Norden.

Neben der erwarteten Sturmflut am Dienstagnachmittag rechnet der Sturmflutwarndienst des NLWKN auch für Mittwoch mit erhöhten Wasserständen, die nach aktueller Prognose allerdings geringer ausfallen werden. Die regelmäßig aktualisierten Wasserstandsvorhersagen des Sturmflutwarndienstes sind jederzeit online unter www.nlwkn.niedersachsen.de abrufbar. Sie basieren auf großräumigen Windvorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sowie auf Pegel- und Winddaten aus den Niederlanden und der Deutschen Bucht.

Änderungen bei den Fahrplänen der Fähren

Im Fährverkehr zu den Ostfriesischen Inseln kommt es zu einigen Veränderungen bei den Fahrplänen.

  • Die Reederei AG Ems weist darauf hin, dass am Dienstag die Fähre von Eemshaven nach Borkum erst um 13 Uhr fährt. Die Abfahrt der Fähre von Borkum (Bahnhof) verschiebt sich von 13.30 auf 14 Uhr.
  • Die AG Reederei Norden-Frisia weist daraufhin, dass es zurzeit des Hochwassers am Dienstagmittag zu Einschränkungen im Verkehr nach Norderney kommen kann. Die Fähren nach Juist sollen am Dienstag planmäßig fahren.
  • Nach Spiekeroog fährt das Schiff am Dienstag ab Neuharlingersiel schon um 8 Uhr statt um 9.30 und 13.45 Uhr. Von Spiekeroog startet die Fähre um 10 statt um 11.45 und um 15.25 Uhr.
  • Für Langeoog gibt es den Hinweis, dass es am Dienstag zwischen 11 und 16 Uhr zu Ausfällen von eigentlich geplanten Fährfahrten kommen kann.
  • Die Deutsche Bahn, die die Fähren nach Wangerooge betreibt, hat den kompletten Verkehr von und zur Insel für Dienstag eingestellt.
  • Für den Verkehr nach Baltrum wurden am Montagabend keine Einschränkungen gemeldet.
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