Aurich

Ausgleichsflächen für B210n liegen im Wald

| 13.11.2019 13:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Kompensationsflächen für die Auricher Ortsumgehung B210n liegen in Sandhorst, Plaggenburg und Ihlow. Geplant sind unter anderem Fledermaus-Quartiere und eine Wald-Moorlandschaft.

Aurich. Für den Bau der geplanten Ortsumgehung Aurich (B 210 n) sind insgesamt 62,3 Hektar Ausgleichsflächen gekauft worden. Die Flächen liegen in Sandhorst, östlich von Plaggenburg und in der Gemeinde Ihlow. Auf den drei Flächen sind nach Angaben der Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich unterschiedliche ökologische Aufwertungen vorgesehen.

Die Niedersächsischen Landesforsten, Forstamt Neuenburg und die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Aurich haben jetzt den Angaben zufolge die frühzeitige Bereitstellung eines Teils der notwendigen landschaftspflegerischen Kompensationsflächen für die Ortsumgehung Aurich vereinbart. Voraussetzung war die vorliegende Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) zum vorzeitigen Grunderwerb (die ON berichteten).

Ausgleich muss bereits vor der Baumaßnahme funktionieren

In Sandhorst soll laut der Mitteilung der Fledermauswald Eikebusch auf 3,5 Hektar als Lebensraum von Fledermäusen optimiert. Es sollen vor allem Fledermaus-Quartiere und Jagdhabitate entstehen. In Plaggenburg sollen die sogenannten Handtorfstiche Neuenwalde auf 6,8 Hektar zu halboffenen Wald-Moorlandschaften entwickelt werden. Am Krummen Tief und dem angrenzenden Ihlower Wald sind auf 52 Hektar unter anderem Neuanpflanzungen, die großflächige Entwicklung naturnaher Laubwälder und das Anbringen von Nisthilfen geplant, heißt es weiter.

Bei einem Teil der Planungen handelt es sich um sogenannte CEF-Maßnahmen, heißt es weiter. Diese müssten vor Baubeginn – also dem eigentlichen Eingriff – ihre ökologische Funktion bereits erfüllen. Das heißt: Die ökologischen Folgen des Bauvorhabens in der Landschaft müssen aus artenschutzrechtlichen Gründen bereits vorher ausgeglichen werden.

Durch Nutzung von Wald gehen weniger landwirtschaftliche Flächen verloren

Die Niedersächsischen Landesforsten stellen die Flächen zur Verfügung, führen mit eigenen Fachleuten die Arbeiten durch und sichern die dauerhafte Pflege der Kompensationsflächen. „In den von den Landesforsten entwickelten Kompensationspools gewährleisten wir qualitativ hochwertige Naturschutzmaßnahmen, die die geforderte Aufwertung für den Naturhaushalt dauerhaft gewährleisten“, wird Forstamtsleiter Dr. Martin Dippel vom Forstamt Neuenburg zitiert. Der Moorwald Plaggenburg sei ein gutes Beispiel dafür. Das Forstamt Neuenburg entwickele diese Kompensationsflächen, „die ein hohes Ansehen genießen, seit nunmehr zehn Jahren“.

Frank Buchholz, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich, weist neben den fachlichen Gesichtspunkten auf einen weiteren Aspekt hin: „Dadurch, dass wir einen Teil der Kompensationsmaßnahmen in Waldflächen planen, reduziert sich die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen für die Kompensation.“

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