Ihlow
Siebenjährige braucht Stammzellenspender

Die siebenjährige Kimberly aus Ochtelbur ist schwer erkrankt. Im Alltag versucht die Familie, dem Mädchen ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Doch nun wird dringend ein Stammzellspender benötigt.
Ochtelbur. Kimberly flitzt mit ihrem Bruder Tyler durch das Wohnzimmer. Immer wieder schiebt die Siebenjährige aus Ochtelbur ihren kleinen Bruder auf einem Plastikbagger an. Beide lachen. „Sie ist so ein fröhliches Kind. Wenn die blauen Flecken nicht gewesen wären, hätten wir von ihrer Krankheit nichts gemerkt“, sagt Kimberlys Mutter Silvia Küpker. Kimberly hat MDS. Das ist eine Krankheit, bei der der Körper nicht mehr selbstständig Blutzellen bilden kann. Nur ein Stammzellspender kann Hoffnung auf Heilung für Kimberly bringen. Deswegen wird an diesem Sonnabend und Sonntag in der Aula der Grundschule Riepe eine Typisierungsaktion organisiert.
Die Hoffnung ist, an den beiden Tagen den passenden Stammzellspender für Kimberly zu finden. Denn Medikamente gibt es für die Krankheit nicht. So lange die Siebenjährige nicht geheilt ist, kann sie auch nicht so spielen und toben, wie sie gerne möchte. Die Gefahr ist zu groß, dass sie sich verletzt oder durch blaue Flecken innere Blutungen erleidet. Sie darf fast nur noch zu Hause spielen. Ihre Mutter hat stets ein wachsames Auge auf ihre Tochter. Auch die Schaukel vor dem Haus bleibt leer. Klettern und Toben ist momentan zu riskant für Kimberly. Auch Fahrradfahren, was sie immer gerne macht, darf sie derzeit nicht.
Kimberly spielt gerne mit Freunden
Dabei ist Kimberly ein sehr aktives Mädchen. Sie liebt es, mit anderen Kindern zu spielen. An der Grundschule Riepe hat sie schon viele Freunde gefunden. Mit denen darf sie aber höchstens bei sich zu Hause spielen, damit sie sich nicht verletzen kann. Lange hat Silvia Küpker ihre Tochter nicht zu sehr mit ihrer Krankheit konfrontiert. Schließlich soll die Kleine unbeschwert sein. Denn abgesehen von den blauen Flecken äußert sich MDS durch keine weiteren Symptome.
So war es auch ein Schock, als die Diagnose im vergangenen Herbst kam. Die blauen Flecken an Kimberly tauchten immer zahlreicher auf. Deswegen ging die Familie zum Arzt. Erst bestand der Verdacht auf Leukämie. Dann wurde die Diagnose genauer. „Da ist schon eine Welt für uns zusammengebrochen“, sagt Silvia Küpker. Es sei nicht einfach, mit dem Wissen um die Krankheit umzugehen. Dazu kommt, dass Kimberly alle zwei Tage zur Blutkontrolle muss. Manchmal kann die Untersuchung in Aurich gemacht werden. Die meiste Zeit muss die Familie dafür nach Oldenburg fahren. Kimberly ist dann meist den ganzen Tag in Oldenburg zur Untersuchung.
Bluttransfusionen bringen vorübergehend Linderung
Deswegen kann die Siebenjährige nicht mehr jeden Tag in der Schule sein. Denn schon morgens muss sie zur Untersuchung fahren. Ein paar Bluttransfusionen hat sie bereits bekommen. Aber wirkliche Heilung ist nur durch eine Stammzellspende möglich. Seit sich Silvia Küpker an die Öffentlichkeit gewandt hat, sei ihr mit viel Mitgefühl begegnet worden. „Das ist beruhigend, wenn man weiß, dass man nicht alleine da steht“, sagt die Mutter. Sie hofft nun, dass durch die Typisierungsaktion ein passender Spender gefunden werden kann.
Kimberly legt eine kleine Verschnaufpause auf dem Sessel ein. Doch schon eine Minute später hat ihr Bruder sie überzeugt, weiterzuspielen. Wieder flitzen die beiden durch das Haus. Silvia Küpker schaut den beiden hinterher. „Es lenkt einen ein bisschen ab, wenn die Kinder so fröhlich sind“, sagt die Mutter. Wenn die Kinder jedoch schlafen und ihr Mann noch arbeitet, kommen die traurigen Gedanken jedoch schnell wieder hoch.