Aurich

Deutlich weniger Amseln in Ostfriesland

| 31.01.2019 09:52 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Nabu hat die Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ veröffentlicht. Besonders die Amsel hatte es schwer, denn nicht nur der trockene Sommer machte ihr zu schaffen. Auch andere Vogelarten erlitten Verluste.

Ostfriesland. Die Amsel ist der große Verlierer bei der diesjährigen Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“. Ostfrieslandweit nahm ihr Bestand um über 23 Prozent ab, teilte der Naturschutzbund Ostfriesland (Nabu) am Mittwoch mit. Damit hat die Amsel es in Ostfriesland stärker getroffen als auf Bundesebene (-14 Prozent) oder in Niedersachsen (-17 Prozent). Der Spatz hingegen hat erneut seinen Thron verteidigen können.

Bei der Mitmach-Zählaktion des Nabu ergab sich ein deutlicher Abwärtstrend bei Wintervögeln: Wurden 2018 noch 43 Vögel pro ostfriesischem Garten festgestellt, sind es 2019 nur noch 39,8 – eine Abnahme um 7,2 Prozent. Als einzige Vogelart unter den Top 5 konnte lediglich die Kohlmeise leicht zulegen um 1,9 Prozent.

Teilnahmerekord bei Zählaktion

Mit mehr als 1460 Teilnehmenden wurde dagegen ein neuer deutlicher Teilnahmerekord aufgestellt, im bisherigen Rekordjahr 2017 beteiligten sich 1026 Vogelfreunde (+ 42 Prozent). Die Daten stammen aus über 850 Gärten und Parks, gut 180 mehr als im Vorjahr. Jan Schürings, Regionalgeschäftsführer des Nabu Ostfriesland: „Gut für unsere Vögel wäre es auch, wenn mehr Menschen ihre Gärten als Mini-Naturschutzgebiete sehen und sie vogelfreundlich gestalten.“

Wenn Vogelfreunde bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ am heimischen Futterhäuschen weniger zu zählen hatten, lag das vor allem am Wetter. Wegen des europaweit milden Winters kamen weniger Wintervögel aus dem Norden und Osten nach Ostfriesland. Auch Waldvögel fanden genug zu fressen und waren nicht auf die Futterstellen angewiesen, so Schürings.

Spatz verteidigt seinen ersten Platz

Die Amsel fuhr mit nur 3,19 Vögeln pro Garten bei der Stunde der Wintervögel 2019 ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Ostfriesland. Ihr starker Rückgang kann unter anderem auf den trockenen Sommer 2018 zurückgeführt werden, in dem weniger Regenwürmer für die Jungvögel zur Verfügung standen, die deswegen vermehrt starben. „Ein weiterer wesentlicher Grund für den Rückgang der Amsel-Population dürfte die Usutu-Epidemie sein, die im vergangenen Sommer fast deutschlandweit aufgetreten ist und ihren Schwerpunkt auch in Ostfriesland hatte“, so Schürings.

Starke Verluste sind auch beim Grünfink festzustellen, um 13,7 Prozent nahmen die beobachteten Individuen pro Garten (1,13) im Vergleich zu 2018 ab. Seit Jahren geht damit der Bestand des Grünfinks in Niedersachsen zurück. In den Top fünf kam es im Vergleich zu 2018 zu kleinen Veränderungen: Am häufigsten gesichtet wurden in Ostfriesland der Haussperling, gefolgt von Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Buchfink. Die Amsel rutscht auf Platz 4 ab.

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