Friedeburg

Chemieunfall in Friedeburg: Mehrere Verletzte

Holger Janssen und Matthias Hippen
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Von Holger Janssen und Matthias Hippen
| 27.09.2017 18:38 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Bei einem Chemieunfall in Friedeburg sind am Mittwochmittag zehn Menschen verletzt worden. Feuerwehren und Rettungsdienst des Landkreises Wittmund waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Friedeburg. Bei einem Chemieunfall in einem Industriebetrieb in Friedeburg sind am Mittwoch zehn Personen verletzt worden. Das teilte der Landkreis Wittmund mit. Die Polizei ergänzte, dass am Vormittag bei der Desinfektion von medizinischen Geräten kleinere Mengen eines Desinfektionsmittels ausgetreten sind. „Lebensgefahr oder eine Gefahr für die Bevölkerung hat zu keinem Zeitpunkt bestanden“, betont die Polizei.

Es handelt sich um ein Desinfektionsmittel mit dem Wirkstoff Glutaraldehyd, wusste Kreis-Pressesprecher Ralf Klöker weiter zu berichten. Geschätzt ein halber bis ein Dreiviertel Liter der Substanz sei ausgelaufen und habe sich unter den Produktionsmaschinen der Firma zur Aufbereitung medizinischer Kleinteile verteilt.

Vier Notärzte waren vor Ort im Einsatz

Der Betrieb in der Industriestraße wurde sofort durch die Mitarbeiter geräumt, schreibt die Polizei weiter. Zehn der Mitarbeiter hatten die frei gewordenen Dämpfe offensichtlich eingeatmet, schreibt Klöker weiter. Sie klagten darauhin über Atembeschwerden. Während eine Person direkt ihren Hausarzt aufsuchte, wurden neun Mitarbeiter vorsorglich zur Behandlung und weiteren Beobachtung in umliegende Krankenhäuser in Wittmund, Sande, Aurich und Wilhelmshaven gebracht. Sie waren zuvor am Unfallort von vier alarmierten Notärzten untersucht worden.

Die Feuerwehr war mit mit einem Großaufgebot vor Ort, unter anderem mit dem Gefahrgutzug des Landkreises Wittmund. Auch fünf Rettungswagen der verschiedenen beauftragten Rettungsdienste im Landkreis Wittmund waren im Einsatz, schrieb Klöker.

Polizei geht von technischem Problem aus

Der Vorfall, das berichtete der Polizeibeamte, ist der Feuerwehr gegen 12 Uhr gemeldet worden. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Wittmund habe daraufhin Großalarm ausgelöst.

Die Bergung der ätzenden Flüssigkeit gestaltete sich laut Klöker schwierig. Feuerwehrleute in Schutzanzügen nehmen die Chemikalie auf. Dafür mussten die Produktionsmaschinen sogar zum Teil abgebaut werden.

Die Ermittlungen zur Ursache dauern an, heißt es weiter im Polizeibericht. Bislang wird von einem technischen Problem ausgegangen.

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