Aurich/Wittmund/Norden

Todesdrohungen per Whatsapp-Kettenbrief

Matthias Hippen
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Von Matthias Hippen
| 04.04.2017 15:55 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Bei Kindern in den Landkreisen Aurich und Wittmund sorgt ein Kettenbrief, der hauptsächlich über Whatsapp verschickt wird, für Angst. In der Nachricht wird damit gedroht, den Empfänger und dessen Mutter umzubringen.

Aurich. Eine Todesdrohung per Sprachnachricht versetzt derzeit viele Kinder in Aurich und Umgebung in Angst und Schrecken. Das hat am Dienstag die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund mitgeteilt. Die Nachricht wird hauptsächlich über den Nachrichtendienst Whatsapp verschickt. Es wird damit gedroht, den Empfänger und dessen Mutter umzubringen, wenn die Nachricht nicht innerhalb von 20 Minuten an 20 Personen weitergeleitet wird, schreibt die Polizei.

Im Bereich der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund sei in den vergangenen Wochen der Beauftragte für Jugendsachen Sven Behrens wiederholt auf den Kettenbrief angesprochen worden. Das sagte Polizeisprecherin Inken Düpree am Dienstag auf Nachfrage der ON.

„Das ist schon gruselig“

„Die Drohungen, die von einer Computerstimme ausgesprochen werden, sind konkret beschrieben, so dass Kinder aus Angst die Nachricht weiter verschicken“, heißt es weiter. Inken Düpree ergänzte: „Das ist schon gruselig.“ Sie könne sehr gut verstehen, dass Kinder dabei Angst bekämen.

Die Polizei rät Eltern, Kinder vorbeugend aufzuklären. Wichtig ist es, Kindern verständlich zu machen, dass von Kettenbriefen keine Gefahr ausgeht und sie sich jederzeit mit Fragen an ihre Eltern oder Lehrer wenden können, so die Polizei. Besonders wichtig sei der Umgang mit solchen Kettenbriefen. Das Versenden der Nachricht aus Spaß, Angst oder anderen Beweggründen verunsichere weitere Empfänger. „Hier gibt es nur einen richtigen Weg: Löschen“, teilen die Beamten mit.

Den Kettenbrief gibt es bereits seit Jahren

Auf die Frage, ob die Mitteilungen strafrechtlich relevant seien, antwortete Düpree: „Eine Bedrohung ist natürlich eine Straftat.“ Allerdings gelte das nicht bei Kindern, die diese Nachrichten aus Angst weiterleiten würden. Die Frage sei laut Düpree: „Wer ist der Verfasser?“ Und hier werde es schwierig.

Diesen Kettenbrief gebe es schon seit Jahren, und er werde mit Sicherheit bundesweit versandt. Es sei schwierig, jetzt noch den Urheber zu identifizieren. Der Brief gehört zu den Phänomenen, mit denen sich die Polizei im digitalen Zeitalter mit Facebook, Whatsapp und Co. immer öfter konfrontiert sieht. Sie tauchen alle paar Jahre wieder auf, sorgen für Unruhe. So, wie die Geschichte von dem weißen Bulli, der regelmäßig auf Facebook grassiert. Immer wieder tauchen dort Warnungen vor einem weißen Bulli auf, aus dem heraus fremde Männer angeblich Kinder ansprechen würden.

Weitere Informationen gibt Sven Behrens unter der Telefonnummer 04941/606107.

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