Wiesmoor

Erster Einsatz in Ostsee

| 31.08.2016 12:17 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Das Wiesmoorer Unternehmen Bohlen & Doyen hat den neuen Kabelleger „Bo-Do-Constructor“ für die Anbindung von Seewindparks in Betrieb genommen. Er kann etwa 5000 Tonnen Kabel transportieren – die bisherigen Kabelleger Bohlen & Doyens 1500 Tonnen.

Wiesmoor. Das Wiesmoorer Unternehmen Bohlen & Doyen hat einen neuen Kabelleger für die Anbindung von Seewindparks in Betrieb genommen. Die „Bo-Do-Constructor“ verfügt nach Unternehmensangaben über eine deutlich höhere Ladekapazität als andere Schiffe der Firmenflotte. Sie kann etwa 5000 Tonnen Kabel transportieren – die bisherigen Kabelleger Bohlen & Doyens 1500 Tonnen.

Im August brach der Kabelleger nach Finnland auf, um dort 20 Kilometer Kabel für die Netzanbindung des Windparkclusters Westlich Adlergrund (CWA) im Greifswalder Bodden in der Ostsee zu laden, teilte Bohlen & Doyen mit. Die Arbeiten an diesem Projekt sind bis voraussichtlich März 2017 geplant. Danach wartet direkt der nächste Auftrag: Bohlen & Doyen ist an der Verlegung des Interconnector-Kabels „Nordlink“ von Deutschland nach Norwegen beteiligt. Auch hier sind lange Strecken Kabel von rund 30 Kilometern gefordert. Dank der 5000-Tonnen-Kapazität des Schiffes stelle diese Menge kein Problem dar.

Neubau mit größerer Kapazität

Üblicherweise werden im Nearshore-Bereich Kabellängen von fünf bis zehn Kilometern verlegt. In der jüngeren Vergangenheit war Bohlen & Doyen aber für Projekte zuständig, bei denen diese Länge auf 30 bis 40 Kilometer ausgeweitet wurde. Zuviel für die alten Schiffe des Unternehmens, so der Bereichsleiter Wasserbau und Offshore bei Bohlen & Doyen, Hermann Hinrichs. So entschied man sich für einen Neubau mit deutlich größerer Kapazität, von eigenen Ingenieuren angepasst an die eigenen Bedürfnisse.

Das Schiff, das sowohl für Nearshore- als auch für Offshore-Arbeiten geeignet ist, misst 120 Meter in der Länge und 32 in der Breite und bietet 50 Besatzungsmitgliedern Platz. Es verfügt über vier Schottel-Antrieben mit Dynamic Positioning System (DP) – ein computergesteuertes System zur automatischen Positionierung des Schiffes. Damit ausgerüstete Schiffe können ihre Position halten, ohne Ankern zu müssen – wichtig beim Verlegen von Kabeln auf See.

Der Kasko (Schiffsrumpf) des neuen Kabellegers „Bo-Do-Constructor“ wurde von Mai bis Dezember 2015 in Danzig gefertigt und dann nach Swinemünde in Polen zur Poltramp-Werft transportiert. Die Werft übernahm die weiteren Arbeiten sowie die Endausrüstung. Am 15. Juni 2016 war es dann so weit: Das Schiff wurde getauft. Der erste Einsatz erwartete die Bo-Do-Constructor bereits wenige Wochen später.

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