Brände Ehemalige Staatsoperette in Dresden in Flammen


Die Feuerwehr bekämpft den Großbrand seit Stunden. Es gibt eine massive Rauchentwicklung - und eine Warnung an die Anwohner. Zwei benachbarte Häuser wurden evakuiert.
Das frühere Domizil der Staatsoperette in Dresden-Leuben steht seit Stunden in Flammen. Die Feuerwehr bekämpft das Feuer mit mehr als 100 Einsatzkräften. Es gibt eine weithin sichtbare Rauchwolke und eine Warnung an die Bevölkerung. „Das Gebäude steht voll in Flammen“, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre in einem Video auf der Online-Plattform Threads. Er gehe davon aus, dass die Löscharbeiten bis in die Morgenstunden andauern werden.
Zwei direkt angrenzende Wohngebäude seien vorsorglich evakuiert worden. Die Feuerwehr sei mit einem Großaufgebot mit 150 Einsatzkräften am Brandort. Das einstige Operettenhaus steht seit einigen Jahren leer. Die Ursache für den Brand ist noch unklar.

Warnung an Bevölkerung
Wegen der massiven Rauchentwicklung und der dichten Wohnbebauung im Umfeld wurde eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Innerhalb eines Radius von 1.000 Metern wurden Anwohnerinnen und Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten.
In der Warn-App Nina hieß es: „Aufgrund eines Dachstuhlbrandes in der Pirnaer Landstraße kommt es in den umliegenden Bereichen zu Geruchsbelästigung durch Brandrauch.“ Die Pirnaer Landstraße, eine wichtige Straße im Osten der Landeshauptstadt, wurde voll gesperrt. Auch der öffentliche Personennahverkehr ist davon betroffen.
Feuerwehrmann ambulant behandelt
Personen wurden bisher nicht im Gebäude angetroffen, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Feuerwehrmann musste aufgrund von Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden.
Die Flammen konnten bisher nur von außen bekämpft werden. Die Rettung des Dachstuhls des ehemaligen Operetten-Hauptgebäudes wurde am späten Abend aufgegeben. Die Feuerwehr habe entschieden, kurzzeitig den Befehl „Wasser halt“ zu geben, damit das Feuer den gesamten Dachstuhl durchbrechen könne, so Klahre.

Schaulustige und zivile Drohnen
„Alle Schaulustigen werden aufgefordert, den Bereich sofort zu verlassen!“, schrieb die Feuerwehr. Zudem habe es Probleme beim Einsatz der Drohne mit Wärmebildkamera gegeben. „Zwei zivile Drohnen hielten sich unerlaubt im Luftraum über der Einsatzstelle auf und behinderten die Aufklärungsmaßnahmen aus der Luft“, hieß es.
In Zusammenarbeit mit der Polizei konnte ein Drohnenpilot identifiziert werden. Die Feuerwehr wies darauf hin, dass solche Zwischenfälle kein Kavaliersdelikt sind. „Sie gefährden nicht nur den Einsatzerfolg, sondern auch das Leben und die Gesundheit der Einsatzkräfte. Eine Kollision könnte zum unkontrollierten Absturz der Fluggeräte und schweren Schäden führen.“
Zweiter Brand des Tages mit Rauchwarnung
Die Feuerwehr hatte in Dresden schon am Freitagmittag einen Brand mit starker Rauchentwicklung in einem unbenutzten Gebäude bekämpft. Das Feuer war in einem leeren Bahnhofsgebäude in der Dresdner Neustadt ausgebrochen. Weil dieses stark zugewuchert und einsturzgefährdet ist, konnte der Brand nur von außen bekämpft werden, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte.
Mit Unterstützung einer Drohnenstaffel brachten die rund 45 Einsatzkräfte die Lage laut einer Mitteilung unter Kontrolle. Sie konnte die Ausbreitung der Flammen stoppen. Auch in diesem Fall war die Bevölkerung vor der Rauchentwicklung gewarnt worden.
Staatsoperette seit 2016 in Dresden-Mitte
Die Staatsoperette Dresden blickt mit ihren Vorgängern auf über 240 Jahre Tradition als musikalisches Volkstheater in Dresden zurück. Seit Oktober 1947 hatte sie ihr Domizil in einem ehemaligen Gasthof in Leuben im Osten der Stadt. Im Jahr 2002 war wegen der prekären Haushaltslage der Stadt die Schließung der Kulturstätte im Gespräch - dagegen gab es riesigen Protest. Seit Dezember 2016 spielt das Ensemble auf dem Areal des ehemaligen Kraftwerks Mitte im Zentrum der Stadt.