Landwirtschaftskammer informiert Nachfrage nach Eiern zu Ostern größer als das Angebot
Eier gehören zum Osterfest dazu. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Oldenburg sind sie in diesem Jahr knapp. Das sind die Gründe.
Oldenburg - In diesem Jahr ist das Angebot an Eiern, insbesondere aus der Produktion ohne Kükentöten (OKT), besonders knapp. Das teilte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg mit. Hatten im Vorjahr noch sehr hohe Produktionskosten zu einer geringeren Eierproduktion geführt, seien in diesem Jahr der frühe Zeitpunkt des Osterfestes und eine geringere Eiererzeugung durch die Umstellung auf OKT-Eier Ursachen für die knappe Versorgungslage. „Konsumentinnen und Konsumenten müssen sich also darauf einstellen, dass nicht immer ausreichend Eier mit den gewünschten Qualitätsmerkmalen vollumfänglich zur Verfügung stehen“, so Wolfgang Ehrecke, Pressesprecher der Kammer. Aber keine Panik: In Summe werden genügend Eier vorhanden sein, erklärt er.
Zu Ostern ist die Nachfrage nach Eiern nach wie vor am größten. Den Angaben nach war es den Packstellen in diesem Jahr kaum möglich, hierfür einen ausreichenden Vorrat anzulegen. Der Zeitraum zwischen den Hochphasen am Eiermarkt an Weihnachten und Ostern war vergleichsweise kurz. Außerdem habe die Umstellung der Branche auf die Eierproduktion ohne Kükentöten dazu geführt, dass die Preise für junge Legehennen hoch waren. In den Betrieben gab es weniger junge Hühner. Die Tiere beginnen im Alter von einem Jahr mit der Mauser und legen in der Zeit keine Eier.
Zahl der Brütereien rückläufig
In der Folge nahm die Legeleistung und somit auch die Gesamteierproduktion nach Mitteilung der Kammer ab. Im Jahr 2023 sank die Legeleistung je Henne um zwei Stück auf 291 Eier. Die Eiererzeugung für den Konsum reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozent auf 14.643 Millionen Stück. Der Legehennen-Bestand verringerte sich leicht um 0,3 Prozent auf 50,3 Millionen Hennen, beruft sich die Kammer auf die aktuellen Statistiken der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie der Marktinfo Eier und Geflügel.
Durch das Verbot des Kükentötens im Jahr 2022 hat sich laut Mitteilung die Zahl der Legehennen-Brütereien weiter reduziert, da vor allem für kleinere Brütereien die Kosten der Umstellung auf Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei nicht tragbar waren. Insgesamt wurden in 2023 noch zwölf Brütereien am Legehennen-Markt gezählt. Das waren drei Betriebe weniger als noch vor einem Jahr, so Ehrecke. „Dabei ist eine Marktkonzentration zu immer größeren Brütereien zu beobachten.“ In den verbleibenden Betrieben habe sich die Geschlechtsbestimmung im Ei in den verbleibenden Brütereien durchgesetzt. Die Bruderhahnenmast verliert den Angaben nach an Bedeutung.
Eierkonsum steigt
Der geringeren Produktion stand im vergangenen Jahr ein steigender Verbrauch gegenüber, heißt es weiter. Der Verbrauch pro Kopf stieg deutschlandweit auf 236 Eier. In den Jahren 2022 und 2021 waren es noch 230 beziehungsweise 233 Stück. Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Inlandsnachfrage und dem Abbau der Legehennenhaltung in den Niederlanden erwarten Marktteilnehmer in den kommenden Jahren eine gewisse Versorgungslücke und somit positive Aussichten für den deutschen Legehennenmarkt.
Die Erzeugerpreise am freien Markt verfehlen kurz vor Ostern nur knapp das Rekordniveau des Vorjahres. Die Weser-Ems-Notierung für Eier aus Bodenhaltung in der Größe M beläuft sich auf über 15,30 Euro pro 100 Stück. Im Vorjahr waren es kurz vor Ostern noch über 16,50 Euro pro 100 Stück. Die Verbraucherpreise tendierten zuletzt in der Preiseinstiegsklasse bei rund zwei Euro je zehn Eier der Klasse M aus Bodenhaltung und damit auf dem Vorjahresniveau.