Weihnachtsaktion 2023 Weihnachtsspenden für den Kinderschutzbund Aurich

Marian Bornemann
|
Von Marian Bornemann
| 28.11.2023 17:19 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Artikel hören:
Die Schatzmeisterin des Auricher Kinderschutzbundes Helga Schäfer (links) und die Vorsitzende Sabine Böttcher. Foto: Romuald Banik
Die Schatzmeisterin des Auricher Kinderschutzbundes Helga Schäfer (links) und die Vorsitzende Sabine Böttcher. Foto: Romuald Banik
Artikel teilen:

Der Kinderschutzbund hilft Mädchen und Jungen unterschiedlichen Alters. Ein Schwerpunkt sind die Lesinseln. Dafür ist aber nicht nur das Geld knapp.

Aurich - Die eine ist gebürtige Ostfriesin, die andere aus dem Rheinland zugezogen: Helga Schäfer und Sabine Böttcher eint ihr Einsatz für den Kinderschutzbund in Aurich. Als Schatzmeisterin und Erste Vorsitzende sind sie Teil des Vorstandes. Damit sind unterschiedlichste Aufgaben verbunden. Sabine Böttcher war vor acht Jahren für ihren Ruhestand klar: „Ich möchte etwas mit Kindern machen.“ Die Juristin hatte sich zuvor um die Erziehung ihrer eigenen Kinder gekümmert. Bei ihrer Suche nach einer passenden gemeinnützigen Organisation stieß sie auf den Kinderschutzbund.

Blick in einen Raum des Kinderschutzbundes in der Auricher Schulstraße. Foto: Romuald Banik
Blick in einen Raum des Kinderschutzbundes in der Auricher Schulstraße. Foto: Romuald Banik

Sabine Böttchers Aufgabe für die folgenden drei Jahre war die Arbeit in den „Leseinseln“. Dort half sie Kindern mit Problemen beim Lesen. Dabei greift der Verein auf eine besondere Methode zurück: Zu jedem Buchstaben gibt es eine eigene Handposition. Ein flüssiger Bewegungsablauf hilft den Kindern, ein ganzes Wort zu lesen. Für Sabine Böttcher war wichtig: Das Lernen muss den Kindern Spaß machen.

„Kein Kind ist gleich“

Das Einarbeiten sei nicht schwierig gewesen. Zum einen besuchte Sabine Böttcher einen einführenden Kurs in die Methode beim Landkreis. Zum anderen hatte sie schon Lehrerfahrung durch Kurse, die sie an der Volkshochschule in Aurich gegeben hatte. Außerdem half ihr ihre Erziehungserfahrung, sagt sie. Aber: „Kein Kind ist gleich.“ Aus privaten Gründen wollte sie vor fünf Jahren kürzertreten, aber gerne den Verband in organisatorischen Aufgaben unterstützen. Bei der darauffolgenden Wahl zum Vorsitz ließ sie sich aufstellen.

ON-Weihnachtsaktion 2023

In diesem Jahr sammeln die Ostfriesischen Nachrichten und das Hilfswerk „Ein Herz für Ostfriesland“ zur Adventszeit für den Kinderschutzbund Aurich. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Beratung von Eltern die Betreuung von Kindern zu verbessern. In einer geborgenen Atmosphäre werden Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Spenden sind bis Anfang 2024 möglich.

Spendenkonto:

Ein Herz für Ostfriesland gGmbH

IBAN DE94 2856 2297 0414 5372 02

Raiffeisen-Volksbank eG Aurich

Stichwort: ON-Weihnachtsaktion 2023

Infos dazu, wie man einen Beitrag leisten kann, gibt es auch hier.

Seitdem ist Sabine Böttcher oftmals die erste Ansprechpartnerin für die Mitglieder und auch die Eltern, die Hilfe benötigen. Sie und ihre Kolleginnen können aber nicht in jedem Fall weiterhelfen. Dazu gehören beispielsweise Fragen zu den Themen Missbrauch oder Sorgerecht. Solche Anfragen häufen sich. Der Verein möchte diese Betroffenen aber nicht alleine lassen. Er weist auf seiner Internetseite auf den sogenannten Hilfekompass des Landkreises hin. Über diesen Link können Hilfesuchende mit einem Klick auf das passende Thema die richtigen Ansprechpartner finden.

Helga Schäfer kann ihr Fachwissen einbringen

Helga Schäfer ist gleich als Schatzmeisterin in den Auricher Ortsverband eingetreten. Hauptberuflich ist sie Mitarbeiterin bei der Sparkasse Aurich-Norden. Über 15 Jahre leitete sie ein Team. Dann wollte sie sich aus persönlichen Gründen 2019 umorientieren. Da kam ihr sehr gelegen, dass ihr eine Freundin die ehrenamtliche Arbeit beim Kinderschutzbund vorschlug. Die Stelle als Schatzmeisterin war kurz davor vakant geworden. Helga Schäfers finanzielle Expertise kam dabei gelegen. Sie wusste sofort: „Das kann ich gut.“ Sie mag es, lieber im Hintergrund zu arbeiten und dort ihr Können einzusetzen. Im Ruhestand möchte sie ihre Arbeit im Verein ausweiten. Ihr Fachwissen benötigt Helga Schäfer auch, um die Übersicht im Auricher Ortsverband des Kinderschutzbundes zu behalten. Der hat insgesamt 90 Mitglieder, 25 fest eingeplante ehrenamtliche Helfer und vier angestellte Mitarbeiterinnen.

Neben dem Personal sind es viele weitere Posten, aus denen Kosten erwachsen. Dazu gehört die Miete für die Räume, in denen der Kinder- und Jugendtreff stattfindet. Auch der Einkauf für das Abendbrot mit den Kindern von Montag bis Freitag muss berücksichtigt werden.

Verein hofft auf neue Ehrenamtler

Das Geld ist knapp. Regelmäßig bespricht sich Helga Schäfer mit ihren Kolleginnen, wo sie Kosten sparen können. Dabei ist immer eines am wichtigsten: Es darf nicht zulasten der Kinder gehen. Stattdessen schauen sie, ob man beispielsweise durch den Wechsel des Telefonanbieters Ausgaben kürzen kann.

Der Landkreis Aurich unterstützt den Verein insbesondere für die „Leseinseln“ finanziell. Der Großteil der Kosten wird aber durch Spenden getragen. Einige Beträge kämen jedes Jahr, sagt Sabine Böttcher. Doch haben die Krisen der letzten Zeit schwerwiegende Folgen hinterlassen. Die Vorsitzende wählt deutliche Worte: „Jedes Jahr stellen wir uns die Frage: Wie kriegen wir das hin?“

Eine weitere Sorge des Vereins sind die schwindenden Mitgliederzahlen. Seit einigen Jahren verzeichnet der Ortsverband einen Rückgang. Es falle schwer, neue Mitglieder zu gewinnen, sagt Sabine Böttcher.

Helga Schäfer vermutet, dass einige Interessierte vor den Aufgaben zurückschrecken. Sie sagt: „Ein bisschen Verpflichtung ist notwendig.“ Aber der Verein sei flexibel, und die Mitglieder würden gerne beim Einstieg helfen.

Ähnliche Artikel