Feierliche Übergabe in Aurich Meisterbrief im Handwerk – 55 Ostfriesen haben es geschafft

| 26.09.2023 14:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Endlich dürfen sie ihn in den Händen halten: Ihren Meisterbrief. Die Erleichterung war den Handwerkerinnen und Handwerkern anzusehen. Foto: Ilka Perc
Endlich dürfen sie ihn in den Händen halten: Ihren Meisterbrief. Die Erleichterung war den Handwerkerinnen und Handwerkern anzusehen. Foto: Ilka Perc
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Drei Jahre haben sie gebüffelt, nun halten sie den Lohn für ihre Mühen in den Händen: den Meisterbrief im Handwerk. Warum die beruflichen Chancen für die jungen Ostfriesen derzeit besonders gut sind.

Aurich - Endlich den Meisterbrief in den Händen halten – das war wohl der Hauptgedanke, der den frisch gebackenen Meisterinnen und Meistern am vergangenen Montagabend durch den Kopf ging. In den vergangenen drei Jahren haben sie ihre Freizeit mit Lernen verbracht, um am Ende die ersehnte Urkunde in den Händen halten zu können.

Um diesen besonderen Meilenstein im Lebenslauf der acht Handwerkerinnen und 47 Handwerker aus neun Gewerken entsprechend zu würdigen, hatte die Handwerkskammer (HWK) für Ostfriesland in das Auricher Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum (EEZ) eingeladen. Rund 250 Gäste, zu denen Verwandte und Freunde, aber auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft gehörten, waren gekommen, um den neuen Lebensabschnitt mit ihnen zu feiern. Stolz nahmen sie ihre Meisterbriefe, überreicht vom Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dirk Palige, und Handwerkskammerpräsident Albert Lienemann, entgegen, teilte die HWK mit. Für die musikalische Begleitung sorgte die Akustik-Combo „Die ungesteckerten 3“ aus Aurich.

HWK-Präsident: Sie sind ein Musterbeispiel

HWK-Präsident Lienemann lobte die neuen Meisterinnen und Meister: „Sie sind alle Musterbeispiele für das, was das Handwerk zu leisten imstande ist.“ Mit dem Meistertitel in der Tasche hätten die jungen Meisterinnen und Meister den Gipfel der handwerklichen Bildung erklommen. Damit wären sie nicht nur hervorragende Fachkräfte in Theorie und Praxis, sondern auch ausgebildete Führungskräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Ausbilderinnen und Ausbilder. Sie gehörten nun ganz allgemein zur Bildungselite und würden dringend gebraucht. Denn eines sei doch inzwischen klar geworden:

Die großen Zukunftsaufgaben wie beispielsweise Klimaschutz und die Bewältigung der Energiekrise, könnten nur mit dem Handwerk und mit qualifizierten Fachkräften bewältigt werden. „Deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle ermutigen: Bleiben Sie beruflich dran und packen Sie es an! Wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit, die Übernahme eines Betriebes oder zeigen Sie als angestellte Meisterin oder angestellter Meister Verantwortung. Ihnen stehen nun alle Wege offen!“, so Lienemann.

Zeiten für neue Chefs besser denn je

Ähnliche Themen hatte auch ZDH-Geschäftsführer und Festredner Dirk Palige auf dem Zettel. Er war kurzfristig für den diesjährigen Schirmherrn der Veranstaltung, Jörg Dittrich (Präsident des ZDH), eingesprungen. „Das Handwerk als Branche mit einer derart großen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und die Zukunftsgestaltung unseres Landes verdient mehr Wertschätzung“, betonte der Geschäftsführer. Denn die Zukunftsaufgaben seien zahlreich und die Perspektiven für Handwerkerinnen und Handwerker besser denn je. „Weil das Handwerk unverzichtbar für eine gute Zukunft in unserem Land ist. Daher kann ich aus tiefster Überzeugung alle neuen Meisterinnen und Meister nur ermutigen, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen“, so der ZDH-Geschäftsführer.

In den kommenden fünf Jahren suchten Paliges Angaben zufolge etwa 125.000 Handwerksbetriebe nach einer neuen Führung. Gerade für frischgekürte Meisterinnen und Meister seien das 125.000 Chancen, sich zu verwirklichen und berufliche Träume wahr werden zu lassen. „Nutzen Sie diese! Verlassen Sie Ihre Komfortzone und erweitern Ihre Grenzen. Denn es gibt doch wohl kein schöneres Gefühl als zu merken: Es geht, ich kann das, ich habe das geschafft!“, ermutigte er die jungen Absolventinnen und Absolventen.

Sie haben die Meisterprüfung im Jahrgang 2022/2023 der Handwerkskammer für Ostfriesland bestanden:

Elektrotechnikermeister: Mattis Gust aus Wangerland, Hauke Bent aus Großheide und Martin Saathoff aus Hesel.

Feinwerkmechanikermeister: Hilko Peters aus Osteel.

Friseurmeisterinnen: Viviane Fonk aus Großefehn, Sarina Rosendahl aus Wiesmoor, Sofia Schander aus Wittmund, Anahit Zakaryan aus Aurich, Ruken Elmas aus Wittmund, Jasmin Mettbach aus Leer und Chawan Abdulla aus Edewecht.

Installateur- und Heizungsbauermeister: Markus Johannes Basse aus Südbrookmerland, Stefan Hinrichs aus Großefehn, Tim Janßen aus Schortens, Marcel Jonas aus Rechtsupweg, Timo Memenga aus Großheide, Oliver Meyer aus Großheide, Patrick Müller aus Krummhörn, Timo Neeland aus Schortens, Lars Ötjengerdes aus Wittmund, Hendrik Poppen aus Aurich, Stephan Schröder aus Westerholt, Kevin Siebens aus Aurich, Jannis Hinrichs aus Wittmund, Manfred Julius aus Wittmund, Holger Tebbens aus Emden, Dennis Antonius aus Aurich und Frederik Knoop aus Uplengen.

Kraftfahrzeugtechnikermeister: Jesper Woltjer aus Südbrookmerland, Roman Algaier aus Berumbur, Mike Bley aus Norden, Shkelzen Citaku aus Ostrhauderfehn, Jan Michael Gorinoff aus Uplengen, Christian Kruse aus Südbrookmerland, Dogukan Kurt aus Schwerinsdorf, André Lamberti aus Großheide, Lars Lauscher aus Moormerland, Tobias Reck aus Moormerland, Michael Kohlstadt aus Dornum, Jan-Memert Willms aus Wittmund und André Wiltfang aus Großefehn.

Maler- und Lackierermeister: Sascha Hug aus Zetel und Stefan Hahn aus Ihlow.

Maurer- und Betonbauermeister: Thomas Schöne aus Großefehn, Ralf Köhler aus Rhauderfehn und Helge Koskowski aus Dornum

Metallbauermeister: Armin Meyer aus Großheide.

Tischlermeister/innen: Matthias Aden aus Großefehn, Frank Brunken aus Moormerland, Jan Engels aus Ostrhauderfehn, Hendrik Gräwer aus Ihlow, Marco Olthoff aus Moormerland, Christel Rabenstein aus Westerholt, Viktor Strelkow aus Wittmund und Hilko ter Veer aus Moormerland.

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