Ponton im Mittelpunkt Oldtimer lockten zahlreiche Besucher in Auricher Innenstadt

Neelke Harms
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Von Neelke Harms
| 10.06.2023 13:19 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Zahlreiche Besucher schauten sich auf dem Auricher Schlossplatz um. Foto: Neelke Harms
Zahlreiche Besucher schauten sich auf dem Auricher Schlossplatz um. Foto: Neelke Harms
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Teils über 80 Jahre alte Fahrzeuge fanden sich am Sonnabendmittag auf dem Auricher Schlossplatz. Was es für Liebhaber zu sehen gab.

Aurich - Staunen konnten am Sonnabendmittag Oldtimer-Liebhaber in Aurich. Vor dem Auricher Schloss hatten sich rund 100 Fahrer mit ihren teils über 80 Jahre alten Autos versammelt.

Grund dafür war das Jahrestreffen der Mercedes-Benz Interessengemeinschaft (MBIG).

Gegen 11 Uhr trafen die ersten Fahrer ein. Foto: Neelke Harms
Gegen 11 Uhr trafen die ersten Fahrer ein. Foto: Neelke Harms

Von den 50er bis 80er Jahren alles dabei

Für die Besucher der Auricher Innenstadt gab es so einiges zu sehen. Die Hingucker des Tages waren für viele die Pontons aus den 1950er Jahren. Aber auch jüngere Modelle aus den 80ern zogen Blicke auf sich.

Der Auricher Schlossplatz war nur eine von mehreren Stationen der Autofahrer an diesem Wochenende. Das erste Treffen fand am Freitag in Jever statt. Dort kamen etwa 500 Personen zusammen, sagt Doris Körffer vom Organisationsteam.

Wertschätzung der deutschen Automobilindustrie

Sie fährt privat einen BMW. Und auch wenn sie für die alten Mercedes-Modelle nicht ganz so viel übrig hat, wie andere Teilnehmer des Treffens, steigt sie hin und wieder gern mal in einen Oldtimer, ihren VW-Käfer. „Ich bin milieugeschädigt“, sagt die Frau eines der Mitglieder der MBIG und lacht. „Manche würden sich eher totschlagen lassen, als auf ein junges Modell umzusteigen“, erzählt sie weiter.

Aber woher kommt die Liebe zu den Oldtimern? Für Thomas Meyer, der ebenfalls Teil des Organisationsteams ist, steht fest: Die alten Fahrzeuge sind ein Hobby, aber genauso eine Wertschätzung der deutschen Automobilindustrie.

Liebhaber sind in zwei Gruppen geteilt

Einer dieser Liebhaber ist Peter Müller. Er ist mit seinem 220er Mercedes SEb Coupé aus der Nähe von Darmstadt bis nach Ostfriesland gereist, um bei dem Oldtimer-Treffen dabei zu sein. Oldtimer fahren, ist für ihn und seine Frau Andrea Klenk Entschleunigung. Bis zu 2500 Kilometer legen sie jährlich mit ihrem Wagen zurück. Beruflich seien viele Oldtimer-Liebhaber sehr angespannt. Sobald man ins Auto steige, lasse man alles fallen, sagt Peter Müller.

Als Peter Müller die Motorhaube öffnet, sieht man sofort, was ihm am wichtigsten an seinem Fahrzeug ist: Alles soll im Originalzustand bleiben. Glanz ist im Motorraum kaum zu finden. Da seien die Oldtimer-Fahrer in zwei Gruppen geteilt, erzählt Müller – der eine liebt den Glanz, der andere den Originalzustand.

Peter Müller öffnet die Motorhaube seines Wagens. Foto: Neelke Harms
Peter Müller öffnet die Motorhaube seines Wagens. Foto: Neelke Harms

2200 Stunden Arbeit in einem Auto

Auf der anderen Seite des Schlossplatzes steht der Wagen von Edmund Ullrich aus Remscheid. Der rotfarbene Ponton aus dem Jahr 1960 zieht eine Traube an Besuchern an sich. Edmund Ullrich gehört zu der anderen Kategorie der Oldtimer-Fahrer. Sein Wagen verfügt über zahlreiche nachgerüstete Besonderheiten. Ein Faltschiebedach, eine Zentralverriegelung und sogar einen eingebauten Plattenspieler – der 180b (W120) Ponton hat so einiges zu bieten.

Dieser Ponton aus dem Jahr 1960 zog viele Blicke auf sich. Foto: Neelke Harms
Dieser Ponton aus dem Jahr 1960 zog viele Blicke auf sich. Foto: Neelke Harms

Und dahinter steckt jede Menge Arbeit. 2200 Stunden Restauration hat es gebraucht, bis das Fahrzeug den Zustand hatte, in dem es am Sonnabend auf dem Auricher Schlossplatz zu sehen war. Vieles davon hat Edmund Ullrich selbst gemacht. Denn neben dem Marathonlaufen sind Oldtimer die zweite große Leidenschaft des 73-Jährigen. „Eine kleine Sammlung“, wie er selbst sagt, hat er mittlerweile zu Hause stehen. Dazu zählen sechs Oldtimer.

Edmund Ullrich zeigt den maßangefertigten Kofferhalter seines Fahrzeugs. Foto: Neelke Harms
Edmund Ullrich zeigt den maßangefertigten Kofferhalter seines Fahrzeugs. Foto: Neelke Harms

Oldtimer-Fahrer aus mehreren Ländern

Nach dem Halt in Aurich ging es für die Teilnehmer am Sonnabend weiter nach Lütetsburg. Dort gab es für alle Mittagessen. Am Sonntag steht noch ein Abschlusstreffen an, bevor es wieder in die Heimat geht – unter anderem auch nach England oder in die Niederlande.

Auch einen Oldtimer Kleinbus gab es zu sehen. Foto: Neelke Harms
Auch einen Oldtimer Kleinbus gab es zu sehen. Foto: Neelke Harms

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