Unwetter an Nordsee Sturmflutsaison verläuft an Küste glimpflich

dpa
|
Von dpa
| 17.04.2023 11:19 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel hören:
Wellen umspülen im Februar bei stürmischem Wetter am Strandabschnitt „Weiße Düne“ auf Norderney ein Holzgerüst für Umkleidekabinen und die Badeaufsicht. Das Gerüst ist in den Sommermonaten mit Sand zugeschüttet. Sturmfluten haben den Sand weitgehend abgetragen. Foto: DPA
Wellen umspülen im Februar bei stürmischem Wetter am Strandabschnitt „Weiße Düne“ auf Norderney ein Holzgerüst für Umkleidekabinen und die Badeaufsicht. Das Gerüst ist in den Sommermonaten mit Sand zugeschüttet. Sturmfluten haben den Sand weitgehend abgetragen. Foto: DPA
Artikel teilen:

Nur wenige leichte Sturmfluten haben in diesem Winter die Nordseeküste getroffen – ganz anders als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Sturmfluten schwankt. Und es gibt Jahrzehnte mit besonders vielen.

Norden - Die zurückliegende Sturmflutsaison ist an der niedersächsischen Küste im Vergleich zu anderen Jahren ruhig verlaufen. Das geht aus Daten des Sturmflutwarndienstes des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden hervor. „Schwere Sturmfluten blieben diese Saison ganz aus“, teilte ein NLWKN-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Die zurückliegende Saison stehe damit in einem deutlichen Kontrast zu Saison 2021/2022, als mehr als 20 leichte Sturmfluten die Küste trafen und teils auch Schäden an Stränden anrichteten.

Insgesamt gab es nach der Klassifizierung des Sturmflutwarndienstes in der vergangenen Saison von Oktober bis April sechs leichte Sturmfluten an der niedersächsischen Küste, bei denen an mindestens einem der beobachteten Pegel der Grenzwert dafür überschritten wurde.

Bis zu zehn leichte Sturmfluten im Jahr

Um Sturmfluten zu kategorisieren, nutzt die Landesbehörde NLWKN eine andere Definition als etwa das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Der NLWKN zieht dafür eine Norm zur statistischen langjährigen Eintrittshäufigkeit von Sturmfluten an unterschiedlichen Pegeln entlang der Küste heran. Für jeden Pegel gelten eigene Sturmflutmarken.

Leichte Sturmfluten gibt es demnach an der niedersächsischen Küste im langjährigen Schnitt bis zu zehn Mal im Jahr, zu einer schweren Sturmflut kommt es einmal in zwei Jahren. Eine sehr schwere Sturmflut tritt statistisch gesehen einmal in 20 Jahren ein.

Wann es heftig gestürmt hat

Die Bundesbehörde BSH dagegen spricht von einer Sturmflut in der Nordsee, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

Die deutlichen Schwankungen bei der Häufigkeit von Sturmfluten in den vergangenen Jahren passen laut dem NLWKN auch zu dem langjährigen Bild. Der Pegel Norderney, an dem seit mehr als 100 Jahren der Wasserstand erfasst werde, zeichne diese Schwankungen ohne klare Tendenz nach: Während dort in den 1950er und 1960er Jahren relativ wenige Sturmfluten gemessen wurden, waren es in den 1970er bis 1990er Jahren dafür umso mehr, wie die Behörde mitteilte.

Ähnliche Artikel