Ihr Biss ist giftig Vermehrt Sichtungen der Nosferatu-Spinne in Ostfriesland

| 12.09.2022 08:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Eine Nosferatu-Spinne. Foto: DPA/Nabu/Robert Pfeifle
Eine Nosferatu-Spinne. Foto: DPA/Nabu/Robert Pfeifle
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Der Nabu in Aurich berichtet von Exemplaren in der Region. Ihr Biss könne die menschliche Haut durchdringen und habe ähnliche Folgen wie ein Bienen- oder Wespenstich.

Aurich/Ostfriesland - Ein nächtlicher Jäger mit gruseligem Namen beschäftigte in den letzten Wochen viele Menschen in ganz Deutschland und somit auch Spinnenfachleute und Naturschutzverbände. Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) wird häufiger gesichtet und gemeldet als sonst – und das auch in Ostfriesland, wie Jan Schürings, Regionalgeschäftsführer beim Nabu Ostfriesland mitteilt.

Bei der Nosferatu-Spinne handelt es sich um eine aus dem Mittelmeerraum stammende Kräuseljagdspinne mit einer Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Weibliche Individuen sind grundsätzlich etwas größer als die Männlichen. Im Jahr 2005 wurde die Spinne erstmals in Deutschland nachgewiesen.

Spinne hält sich vor allem an Gebäude auf

„Bei den ersten in Deutschland aufgefundenen Nosferatu-Spinnen handelt es sich vermutlich um Urlaubsmitbringsel, die sich dann im Schutz der Häuser vermehrt haben. Klimawandel und damit einhergehende milde Winter begünstigen nun die Ausbreitung der Tiere“, erklärt Schürings. In unseren Breitengraden hält sich die Spinne vor allem an Gebäuden und um diese herum auf. Oft nimmt man sie an Hauswänden oder im Bereich von Gartenhäusern, Balkonen und Terrassen wahr.

So wie alle Spinnen hat auch die Nosferatu-Spinne Gift, um ihre Beute zu betäuben. Anders als bei den heimischen Spinnenarten kann diese mit ihren Beißwerkzeugen jedoch die menschliche Haut durchdringen. Übermäßige Angst braucht man laut Nabu jedoch nicht zu haben: Die Folgen eines Bisses seien ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich. Sofern keine Allergie vorliegt, müssten keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Ist man sich unsicher, kann jedoch vorsorglich ein Arzt aufgesucht werden. „Zu einem Biss kommt es in der Regel nur dann, wenn sich die Spinne bedrängt fühlt“, so der Nabu-Fachmann. Wer in der Wohnung ein Exemplar finde, sollte nicht versuchen, es mit bloßer Hand einzufangen.

Die Online-Plattform Naturgucker hat mit dem Nabu ein Internetportal eingerichtet, auf dem gesichtete Nosferatu-Spinnen gemeldet werden können. Fundmeldungen sind unter https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu möglich.

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