Sturmschäden

Kein Platz für Strandkörbe

Doris Zuidema
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Von Doris Zuidema
| 09.03.2022 16:38 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Bürgermeister Harm Olchers malt im Sand auf, wo sich auf Baltrum eine Düne gebildet hat. Sie verhindert, dass ein Großteil des Sandes, der jetzt im Insel-Osten liegt, wieder auf den Badestrand zurückgeweht wird. Foto: Zuidema
Bürgermeister Harm Olchers malt im Sand auf, wo sich auf Baltrum eine Düne gebildet hat. Sie verhindert, dass ein Großteil des Sandes, der jetzt im Insel-Osten liegt, wieder auf den Badestrand zurückgeweht wird. Foto: Zuidema
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Orkantiefs haben den Sand vom Badestrand auf Baltrum in den Insel-Osten geweht. Ihn wieder zurückzubefördern ist teuer und aufwendig. Baltrums Bürgermeister Harm Olchers sucht Hilfe beim Land.

Baltrum - Der Sand ist weg. Baltrum hat im Grunde keinen Strand mehr. „Wir haben ihn aber wiedergefunden“, sagt Baltrums Bürgermeister Harm Olchers. „Im Insel-Osten sieht es jetzt wunderschön aus. Da liegt der ganze Sand.“ Dort kann ihn die kleine Insel-Gemeinde aber nicht gebrauchen. Die Infrastruktur auf Baltrum liegt im Westen der Insel.

Schon nach Orkan Sabine im Februar 2020 war der Strand deutlich schmaler geworden. „Jetzt, nach den Orkantiefs ,Ylenia‘ und ,Zeynep‘ haben wir zwei, gefühlt drei Meter an Niveau verloren“, berichtet der Bürgermeister. In wenigen Wochen strömen Urlauber auf die Insel. „Derzeit können wir vielleicht zwei Reihen Strandkörbe aufstellen. Das reicht nicht. Und wenn wir im Sommer mal höhere Wasserstände haben, dann kriegen die Strandkörbe auch noch nasse Füße.“ Für gewöhnlich werde ein Großteil des Sandes bei Ostwind wieder auf den Strand zurückgeweht. Da sich aber östlich des Badestrandes eine Düne gebildet hat, fängt sich der Sand dort. „Weil die Düne auf natürliche Weise entstanden ist, dürfen wir nicht eingreifen“, sagt Harm Olchers.

Den Sand zurückbefördern wird teuer

Um den Sand wieder an den Strand zu bekommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Sand im Osten verflüssigt und mit Pumpen auf den Strand gespült. „Dann können wir den Strand aber erst mal nicht benutzen, weil der Sand trocknen muss“, so Olchers. Oder der Sand wird mit schweren Baufahrzeugen, sogenannten Dumpern, vom Insel-Osten zum Badestrand im Westen transportiert. „Das dauert etwa sechs Wochen und macht viel Lärm“, so der Bürgermeister. Diese zweite Lösung sei zwar preisgünstiger als die erste, aber: „So oder so ist es ein finanzielles Desaster.“

Die Inselgemeinde sucht Hilfe beim Land Niedersachsen. Mit Umweltminister Olaf Lies (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) steht Harm Olchers in engem Austausch. „Weil die Küstenschutzbauwerke keinen Schaden genommen haben, ist aus Sicht des Umweltministeriums aber alles in Ordnung“, berichtet er.

Warten auf Hilfe vom Land

Bliebe eine Unterstützung durch den Wirtschaftsminister. Doch sein Ministerium hält sich bislang bedeckt. Man wäge noch ab, habe es geheißen. Dabei drängt die Zeit. „Wir müssten entweder noch vor Ostern oder gleich danach mit den Arbeiten beginnen. Die Baltrumer leben vom Tourismus“, betont der Bürgermeister.

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