Halle (dpa)
IWH: Mehr Pleiten - aber weiterhin niedriges Niveau
Überrollt bald eine Insolvenzwelle Deutschland? Dem Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle zufolge ist dies nicht der Fall. Stattdessen zeichnet sich laut den Ökonomen ein anderer Trend ab.
Die Zahl der Pleiten in Deutschland zieht weiter leicht an, die befürchtete Insolvenzwelle zeigt sich nach Angaben von IWH-Ökonomen bisher aber nicht.
Wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Dienstag mitteilte, lag die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im November bei 655. Damit stieg sie um 15 Prozent im Vergleich zum Allzeittief im August 2021 und befand sich auf dem Niveau des Vormonats.
In den kommenden Monaten werde sich dieser Trend fortsetzen, sagte Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung am IWH. „Wir rechnen für die nächsten beiden Monate mit einer weiter leicht steigenden Zahl an Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften.“ Damit blieben die Insolvenzzahlen auf ungewöhnlich niedrigem Niveau. Aktuell steige die Zahl der Unternehmen, die „nur durch staatliche Unterstützungsprogramme im Markt bleiben können“. Um Schäden durch fehlenden Wettbewerb zu vermeiden, sollte die Politik signalisieren, die Corona-Hilfen nicht über den März 2022 hinaus weiterführen.
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