Aurich/Emden

Auricher Bomber-Propeller zieht in Emder Bunkermuseum

| 16.06.2021 11:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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1943 war die B-17 „Flying Fortress“ nach dem Anflug auf Emden abgeschossen worden. Jahrelang stand der 400 Kilogramm schwere Propeller als Mahnmal in Aurich. Nun zieht das sperrige Exponat um.

Aurich/Emden - Viele Jahre lang war er in der Nähe des Haupteingangs der Auricher Blücherkaserne als Mahnmal aufgestellt. Jetzt ist der 400 Kilogramm schwere Propeller eines amerikanischen B-17-Bombers ins Emder Bunkermuseum transportiert worden. Die B-17, bei Experten als „Flying Fortress“ („Fliegende Festung“) bekannt, war 1943 nach einem Anflug auf Emden abgeschossen worden und nahe dem Heseler Wald abgestürzt.

Gestiftet wurde das historisch bedeutsame Exponat, das einen Durchmesser von vier Metern hat, von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). „Der Propeller ist eine absolute Bereicherung für unsere Sammlung“, sagte Hendrik Wiedmann vom Bunkermuseum, der den Transport nach Emden federführend organisiert hatte. Den Hinweis auf das über 75 Jahre alte Schwergewicht gab der Auricher Lothar Weichers bei einem Besuch im Bunkermuseum. Daraufhin setzte sich der Museumsvorstand mit der Bima in Verbindung, die nach dem Abzug der Bundeswehr für das Gelände verantwortlich ist. Mit seiner Bitte um Stiftung des Propellers stieß er bei der verantwortlichen Mitarbeiterin Elfriede Ulferts auf offene Ohren. Sie kennt und schätzt die Arbeit des Bunkermuseums seit Langem.

Propeller für Transport auseinandergenommen

Das Bunker-Team, bestehend aus Hendrik Wiedmann, Ingo Westermann und Marten Klose, stand nun vor der nicht einfachen Aufgabe, wie das schwere und sperrige Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg nach Emden geschafft werden könnte. „Wir mussten den Propeller auseinandernehmen, sonst hätte es nicht geklappt“, berichtet Wiedmann. Unterstützung fand das Museums-Team bei Lars Zimmermann aus Osteel, der als Flugzeugmechaniker und Bundeswehr-Hauptfeldwebel über das nötige Fachwissen verfügt.

Erschwert wurde die Aktion allerdings durch die coronabedingten Auflagen. Doch auch dafür fanden die Museumsleute eine Lösung: Es wurde in Schichten gearbeitet, sodass Demontage und Abtransport insgesamt etwa zehn Stunden dauerten.

Derzeit überlegen die Museums-Historiker, wie der Propeller am besten in die Ausstellung in der Holzsägerstraße eingebettet werden kann. Eins steht aber bereits jetzt fest, sagte Klose: „Der Sternmotor hat im Zusammenhang mit dem Bombenkrieg eine große Aussagekraft. Ein ganz eindrucksvolles Exponat.“

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