Aurich/Ostfriesland

Mehr als 100 Neuinfektionen in Aurich, Emden und Leer

Karin Böhmer
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Von Karin Böhmer
| 14.04.2021 11:17 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Aurich bleibt bei der Inzidenz unter 100, Leer liegt bei fast 150. In Emden steigt der wichtige Sieben-Tage-Wert wieder über 100. Folgen für Kitas und Geschäfte drohen.

Aurich/Ostfriesland. Insgesamt 101 Neuinfektionen sind am Mittwoch in den Landkreisen Aurich und Leer sowie der Stadt Emden registriert worden. In Aurich wurden 22 neue Fälle verzeichnet, in Emden 23 und in Leer 56. Vor allem in emden hat der Anstieg der Fallzahlen Folgen: Die Stadt überschreitet wieder die 100er-Grenze bei der Sieben-Tages-Inzidenz. Sollte das an drei aufeinanderfolgenden Tagen so bleiben, gelten wieder verschärfte Auflagen bei den privaten Kontakten, der Kita- und Schulbetreuung und in den Geschäften.

Im Kreis Aurich stehen den 22 Neuinfektionen 26 Personen gegenüber, die wieder als genesen gelten. Die Zahl der akuten Infektionen sinkt also um vier Fälle auf nun 349. 284 dieser Fälle gehen auf die britische Virus-Mutation B.1.1.7 zurück. In den vergangenen sieben Tagen gab es im Kreis Aurich 162 Neuinfektionen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt von 76 Fällen pro 100000 Einwohner am Dienstag auf nun 85,4 Fälle. 1062 Personen sind derzeit in Quarantäne. Einmal geimpft sind im Kreis Aurich inzwischen 24688 Personen, die Zweitimpfung haben bereits 11850 Menschen erhalten. Die meisten akuten Fälle gibt es weiterhin in der Stadt Aurich (95), es folgen Südbrookmerland (58), Ihlow (41), Großefehn (33), Norden (30), Brookmerland (22), Hinte (21), Großheide (19), Hage (13), Wiesmoor (9), Krummhörn und Dornum (je 3) sowie Norderney und Juist (je ein Fall). Von Baltrum wurden keine Fälle gemeldet.

In den Kliniken Aurich, Emden und Norden werden nach Mitteilung der trägergesellschaft derzeit insgesamt 19 COVID-19-Patienten behandelt. In Aurich sind es 13, davon zwei auf der Intensivstation, in Emden 5, davon einer auf der Intensivstation, und in Norden ein Patient auf der Intensivstation.

Inzidenzwerte in Leer und Emden steigen deutlich

Im Landkreis Leer wurden laut Landesgesundheitsamt am Mittwoch 56 neue Fälle registriert. Somit sind 250 Neuinfektionen binnen einer Woche festgestellt worden. Der Inzidenzwert steigt von 122 Fällen pro 100000 Einwohner wieder auf 146,4.

Im Kreis Leer gibt es inzwischen bei einem ähnlichen Inzidenzwert deutlich weniger akute Fälle als beispielsweise am 3. April, Ostersonnabend. Damals lag der Sieben-Tage-Inzident-Wert bei 156,4. Akute Fälle verzeichnete der Landkreis an dem Tag jedoch 529. An diesem Mittwoch sind hingegen sind „nur“ 388 Personen akut infiziert. Seit dem 3. April sind 460 Personen als wieder genesen gemeldet worden. Allerdings gab es seitdem auch 320 Neuinfektionen.

Die meisten Fälle im Kreis Leer gibt es derzeit in Westoverledingen (100), der Stadt Leer (89) und der Stadt Weener (54). 903 Kreis-Leeraner befinden sich derzeit in Quarantäne. 18 Personen werden stationär behandelt.

Für die Stadt Emden vermeldet das Landesgesundheitsamt 23 neue Fälle, insgesamt waren es folglich in den zurückliegenden sieben Tagen 69 neue Fälle. Der Inzidenzwert steigt in Emden noch einmal deutlich von 92 auf nun 138,2. Damit liegt er den ersten Tag wieder über der kritischen 100er-Grenze, ab der strengere Beschränkungen drohen, etwa für Kitas und Geschäfte. Bleibt der Wert drei Tage lang über 100, muss die sogenannte Notbremse gezogen werden. Rechnet man eine Woche zurück, hat Emden 16 und acht neuinfektionen vermeldet. Diese beiden Zahlen fallen am Donnerstag und Freitag aus der Sieben-Tages-Berechnung. Wenn es bis Freitag ähnlich viele Neuinfektionen gibt, bleibt der Inzidenzwert über 100.

Emden: Vier positive Schnelltests führen zu insgesamt 20 infizierten

Laut der Stadt Emden gibt es tatsächlich 3 Neuinfektionen weniger als vom Landesgesundheitsamt mitgeteilt. Sie waren von der Stadt in die Statistik gemelet worden, im Nachhinein habe sich jedoch rausgestellt, dass die Infizierten ihren erstwohnsitz woanders haben, wie Stadtsprecher Eduard Dinkela mitteilte. Die Stadt geht entsprechend von 20 Neuinfektionen am Mittwoch aus.

Dinkela hat auch erklärt, wieso es an einem Tag so viele Neuinfektionen gibt. 16 der 20 Neuinfektionen gehen demnach auf Familienmitglieder von Personen zurück, die in der vergangenen Woche positiv getestet wurden. Der Stadtsprecher erläutert in seiner Mitteilung zudem, wie aus fünf Schnelltests mit positivem Ergebnis 20 bestätigte Infektionen wurden. Demnach wurden am vergangenen Donnerstag, 8. April, fünf positive Schnelltestergebnisse mitgeteilt. Der PCR-Test am Freitag ergab am Sonnabend, dass eine Person nicht infiziert ist, die anderen vier schon. 15 Familienmitglieder und sieben Kontaktpersonen seien ermittelt und am Montag per PCR-Test untersucht worden. Am Dienstagnachmittag seien für 13 Familienmitglieder und drei Kontaktpersonen positive ergebnisse aus dem Lobor gekommen, sodass nun nach den vier ersten positiven Schnelltestergebnissen von Donnerstag insgesamt 20 Personen infiziert seien.

Der Landkreis Wittmund meldet am Mittwoch drei Neuinfektionen, denen drei wieder genesene Personen gegenüberstehen. Akut infiziert sind somit weiterhin 69 Kreis-Wittmunder, davon leben allein 40 im Gebiet der Stadt Wittmund. Insgesamt wurden in den vergangenen sieben Tagen 45 Neuinfektionen im Kreisgebiet registriert. Der Inzidenzwert sinkt von rund 83 auf nun 79.

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