Ostfriesland

Seehunde fühlen sich in der Nordsee wohl

| 07.11.2019 09:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Mehr als 40000 Seehunde gibt es im dänisch-deutsch-niederländischen Wattenmeer. Das hat eine Expertenschätzung ergeben. Besonders eine Altersgruppe der Tiere entwickelt sich dabei gut.

Ostfriesland. Den Seehunden im Wattenmeer geht es gut. „Wir beobachten nun schon seit Jahren einen sehr starken und stabilen Seehundbestand“, sagte am Montag Bernard Baerends vom Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven. Die Expertengruppe aus den Ländern Dänemark, Deutschland und den Niederlanden schätzt den Bestand der Seehunde im Wattenmeer sowie auf Helgoland auf insgesamt 40 800 Tiere. Diese Summe addiert sich aus vom Flugzeug gezählten Tieren und aus einer geschätzten Zahl an Seehunden, die zum Zeitpunkt der Zählung im Wasser und deshalb nicht sichtbar waren.

Das seien besonders gute Nachrichten, wenn man bedenke, dass die Population in den Jahren 1988, 2002 und 2014 stark beeinträchtigt worden sei, sagte Baerends. Dies sei seinerzeit durch den Eingriff von Menschen sowie durch Ausbrüche der Seehundstaupe und der Influenza geschehen: „Wir können dank der Erhebungen mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass unsere Maßnahmen und die trilaterale Zusammenarbeit zum Schutz des Meeressäugers und seines Lebensraums starke Auswirkungen auf die Entwicklung des Bestandes haben.“ Die Bestände werden von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zweimal im Jahr durch koordinierte Luftzählungen überprüft – während der Fellwechselzeit, zu der Seehunde mehr Zeit an Land verbringen, und während der Wurfperiode. So wurde während des Fellwechsels im August im Wattenmeer und auf der Hochseeinsel Helgoland ein leichter Anstieg auf 27 763 Seehunde festgestellt.

9683 Jungtiere gezählt

Mit Blick auf die Regionen sei die Zahl im dänischen Wattenmeer mit 2676 etwa gleich geblieben. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer seien 8721 Seehunde beobachtet worden sowie 8772 in Niedersachsen und Hamburg, was in beiden Regionen einem Plus entspreche. In den Niederlanden sei die Zahl um sieben Prozentpunkte auf 7338 Tiere zurückgegangen. Auf Helgoland wurde das höchste regionale Wachstum mit 256 Seehunden und einem Anstieg von einem Drittel zum Vorjahr registriert.

Die Veränderungen können den Angaben zufolge unterschiedliche Gründe haben, wie etwa ein zum Vorjahr abweichendes Erhebungsdatum, eine unterschiedliche Anzahl von Seehunden an Land, die Wetterbedingungen oder eine Migration zwischen Regionen. Während der Wurfperiode im Juni wurden im Wattenmeer außerdem 9683 Jungtiere gezählt. Dies sei die höchste je registrierte Zahl und ein Zuwachs von zwei Prozent im Vergleich zu 2018, hieß es.

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