Emden

E-Mobilität: Bekenntnis für Standort Emden

| 19.03.2019 06:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons befürwortet die VW-Investition in die E-Mobilität. Gleichzeitig fordert die Kammer für Ostfriesland und Papenburg in einer Resolution die Ansiedlung einer Batteriefabrik in Emden, damit zusätzlich in neue Technologien investiert wird.

Emden. Die Entscheidung von Volkswagen, das Emder Werk auf Elektromobilität umzustellen und mehr als eine Milliarde Euro zu investieren, wertete IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons unlängst auf der Vollversammlung der Industrie und Handelskammer als klares Bekenntnis für den Standort Emden.

Dort hatte der Leiter des Volkswagenwerkes in Emden über die bevorstehende Transformation des VW-Werkes zur E-Mobilität informiert. In diesem Zusammenhang hat die IHK-Vollversammlung einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der sie die Landesregierung auffordert, sich gegenüber den Entscheidungsgremien bei VW ebenso wie gegenüber anderen potenziellen Investoren für die Errichtung einer Batteriezellfertigung in Ostfriesland stark zu machen.

Chance zur Modellregion

Ostfriesland habe die Chance, sich zur Modellregion für E-Mobilität zu entwickeln. Doch wo Chancen sind, seien auch Risiken“, so Brons. „Wir müssen mit Verschiebungen bei Wertschöpfung und Beschäftigung in der PKW-Fertigung rechnen. Umso wichtiger ist es für unsere Region, neue industrielle Wertschöpfung nach Ostfriesland zu holen und in neue Technologien zu investieren. Darum machen wir uns in unserer Resolution für die Ansiedlung eines Batteriewerkes in Emden stark“, erläutert Brons.

Vieles spreche für den Standort Emden, so der IHK-Präsident. Die Stadt halte viele hoch qualifizierte Industriefachkräfte vor. Sie verfüge über einen kontinuierlich wachsenden Umschlaghafen für die KFZ-Verladung und Flächen für die industrielle Nutzung stünden zur Verfügung. „Und reichlich Strom aus erneuerbaren Energien wird bei uns direkt vor der Haustür produziert“, wird Brons in einer Mitteilung zitiert.

Strukturwandel unterstützen

In diesem Zusammenhang forderte die IHK, die Direktvermarktung von „Grünstrom“ zu erleichtern. „Bisher ist es so, dass Strom aus EEG-geförderten Anlagen nicht als Grünstrom unmittelbar an Kunden geliefert werden kann“, sagt Brons. Zudem erschwere das sogenannte „Doppelvermarktungsverbot“ die direkte Produzenten-Kunden-Beziehung. „Was wir brauchen, ist ein praxistaugliches Instrument, das Anlagenbetreiber und Kunden zusammenbringt.

Eine dahingehende Änderung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes würde den Strukturwandel in unserer Region positiv unterstützen.“ Auch die Rahmenbedingungen zur Herstellung von Wasserstoff gelte es zu verbessern, so der Kammerpräsident. Ziel sei es, regenerative Energie in anderer Form als Strom nutzbar und speicherbar zu machen. „Zurzeit ist die Wasserelektrolyse noch nicht wirtschaftlich“, sagt Brons. Die Industrie und Handelskammer fordert darum, den Strom aus erneuerbaren Energien zur Herstellung von Wasserstoff zumindest übergangsweise von Umlagen und Abgaben zu befreien.

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