Gute Job-Perspektiven Viele freie Lehrstellen

Uwe Prins
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Von Uwe Prins
| 21.02.2024 07:45 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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In der Region gibt es noch zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze. Wer sich jetzt bewirbt, hat gute Chancen, noch in diesem Jahr eine Lehrstelle zu bekommen. Bei den Frauen liegt der Beruf der Frisörin übrigens auf Rang neun der Beliebtheitsskala. Foto: Pixabay
In der Region gibt es noch zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze. Wer sich jetzt bewirbt, hat gute Chancen, noch in diesem Jahr eine Lehrstelle zu bekommen. Bei den Frauen liegt der Beruf der Frisörin übrigens auf Rang neun der Beliebtheitsskala. Foto: Pixabay
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Obwohl Azubis händeringend gesucht werden, sind viele Jugendliche unversorgt. Auch in diesem Jahr gibt es noch viele offene Ausbildungsplätze.

Ostfriesland - Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Das bedeutet: Jugendliche haben nach wie vor allerbeste Möglichkeiten, eine Lehrstelle zu finden. Aber: „Es wird immer herausfordernder, Ausbildungssuchende und Betriebe zusammenzubringen“, so Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.

Es geht darum, die sogenannten Passungsprobleme in den Griff zu kriegen. Experten bemängeln schon seit einigen Jahren, dass sich weder Betriebe noch Bewerber entscheidend bewegen, wenn es um Ansprüche und Vorstellungen geht. Die Konsequenz: Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt, obwohl es viele Jugendliche gibt, die keinen Job gefunden haben. Diese Entwicklung ist inzwischen seit mehreren Jahren zu beobachten.

Da fliegen die Funken: Auch Unternehmen aus der Metallbranche haben Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Foto: Pixabay
Da fliegen die Funken: Auch Unternehmen aus der Metallbranche haben Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Foto: Pixabay
Eine Veränderung ist nicht in Sicht. Und so waren im September 2023 bundesweit 26.000 junge Menschen ohne Ausbildungsplatz, obwohl noch 73.000 Stellen frei waren. Der Trend war auch in der Region Weser-Ems wieder zu beobachten. In Ostfriesland, im Emsland und im Landkreis Cloppenburg waren insgesamt 240 Bewerber unversorgt, doch zugleich noch 550 Stellen unbesetzt.

Nach Angaben der Bundesagentur fällt es Unternehmen besonders schwer, Auszubildende in Lebensmittelberufen, in der Orthopädie- und Rehatechnik, in der Baubranche, in der Fahrzeugführung, in Metallberufen und in der Gastronomie zu finden.

Die beliebtesten Ausbildungsberufe

Hoch im Kurs bei den Frauen steht die Ausbildung zur Kauffrau Büromanagement. Foto: Pixabay
Hoch im Kurs bei den Frauen steht die Ausbildung zur Kauffrau Büromanagement. Foto: Pixabay
Frauen: 1. Kauffrau Büromanagement, 2. Medizinische Fachangestellte, 3. Zahnmedizinische Fachangestellte, 4. Verkäuferin, 5. Industriekauffrau, 6. Kauffrau im Einzelhandel, 7. Verwaltungs-Fachangestellte, 8. Hotelfachfrau, 9. Friseurin, 10. Steuerfachangestellte.

Bei den Männern ist der Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers besonders gefragt. Pixabay
Bei den Männern ist der Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers besonders gefragt. Pixabay
Männer: 1. Kfz-Mechatroniker, 2. Fachinformatiker, 3. Elektroniker, 4. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik (SHK), 5. Industriemechaniker, 6. Verkäufer, 7. Kaufmann im Einzelhandel, 8. Fachkraft für Lagerlogistik, 9. Mechatroniker, 10. Industriekaufmann.

Gesamtwertung: 1. Kfz-Mechatroniker/Kfz-Mechatronikerin, 2. Kaufleute Büromanagement, 3. Verkäufer/Verkäuferin, 4. Fachinformatiker/Fachinformatikerin, 5. Medizinische Fachangestellte, 6. Kaufleute Einzelhandel, 7. Industriekaufleute, 8. Elektroniker/Elektronikerin, 9. Anlagenmechaniker/Anlagemechanikerin Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, 10. Fachangestellte Zahnmedizin.

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, Rangliste der Ausbildungsberufe 2022/23

Das Angebot für Jugendliche ist zwar groß – es gibt immerhin mehr als 320 Ausbildungsberufe, die Mehrheit der Bewerber allerdings richtet den Fokus auf einen kleinen Teil: So wählten im Jahr 2021 von den jungen Männern rund 40 Prozent einen der zehn beliebtesten Berufe, bei den jungen Frauen waren es sogar 57 Prozent – kein Wunder also, dass es zu einem Ungleichgewicht kommt. Durch die Konzentration auf wenige Wunschberufe kann es passieren, dass ein Jugendlicher in einem ,überlaufenen‘ Beruf keine Stelle findet, während ein Ausbildungsplatz in einem verwandten Beruf frei bleibt.

Weitere Hintergrundinformationen zu diesem Thema gibt es auf unserem kostenlosen Info-Portal www.oz-online.de/lebenswelten