Ostfriesland

Überflug mit Technik aus der Raumfahrt-Schmiede

| | 06.05.2022 07:54 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Von Bremen aus startete das DLR-Flugzeug in Richtung ostfriesische Küste. An Bord: der weltweit einzigartige F-SAR Sensor - links im Bild. Er ermöglicht es, zeitgleich Daten in fünf verschiedenen Wellenlängen und Polarisationen zu erfassen. Foto: DLR
Von Bremen aus startete das DLR-Flugzeug in Richtung ostfriesische Küste. An Bord: der weltweit einzigartige F-SAR Sensor - links im Bild. Er ermöglicht es, zeitgleich Daten in fünf verschiedenen Wellenlängen und Polarisationen zu erfassen. Foto: DLR
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Für die Vermessung der ostfriesischen Küsten ist ein Flugzeug mit einem High-Tech-Sensor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ausgestattet worden. Dieser bietet gleich mehrere Vorteile.

Ostfriesland - Mit einem neuen High-Tech-Sensor sind die Küsten zwischen Baltrum und Langeoog von einem Flugzeug aus vermessen worden. Der Sensor stammt aus dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Er bietet gleich mehrere Vorteile. Bislang wurde dazu ein Laserscan-Verfahren benutzt. Damit wurden trockengefallene Wattbereiche und das Vorlandgelände erfasst. Das Verfahren aber ist stark abhängig vom Wetter: Es muss hierzu weitgehend wolken-, regen- und nebelfrei sein, erklärt Eva Wortmeyer, Projektmitarbeiterin in der Forschungsstelle Küste des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

Im Gegensatz zu der nun verwendeten Sensor-Technik (INSAR) des DLR. „Wettereinflüsse spielen durch die niedrigere Signaldämpfung eine geringere Rolle. Und auch die Unabhängigkeit vom Tageslicht trägt zur flexiblen Einsatzmöglichkeit bei. Die angewendete Methode ermöglicht es zudem, Land- und Wassermassen in den erzeugten Daten einfacher zu unterscheiden“, so Wortmeyer. Die neue Technik kam parallel zum Laserscan-Verfahren zum Einsatz.

Mit dem neuen Sensor an Bord startete Ende April ein Flugzeug von Bremen aus Richtung Inseln und machte über zwei Tage hinweg genaue Aufnahmen vom Küstengebiet. Die gesammelten Daten werden nun bei den beteiligten Forschungseinrichtungen ausgewertet. „Im Ergebnis erhoffen wir uns erheblichen Mehrwert für die verschiedenen Monitoringaufgaben im Küstenbereich - etwa hinsichtlich morphologischer Langzeit- und Klimaänderungsanalysen, die von der neuen Technik profitieren könnten“, heißt es beim NLWKN.

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