Düsseldorf (dpa)

Katholikinnen setzen sich über Predigtverbot hinweg

| 17.05.2021 13:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 1 Minute
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Frauen dürfen in der katholischen Kirche nicht die Predigt halten. Dagegen regt sich Widerstand - der rund um den 17. Mai bundesweit gezeigt wird.

Katholikinnen wollen das Predigtverbot für Frauen in katholischen Messen nicht mehr hinnehmen und setzen sich deshalb gezielt darüber hinweg.

Zum heutigen Tag der Apostelin Junia organisierte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) zum zweiten Mal einen bundesweiten Predigerinnentag. Zwölf Frauen, darunter mehrere Gemeindereferentinnen, predigten dabei an zwölf Orten im gesamten Bundesgebiet, teilweise auch schon am Wochenende.

Theologin Ulrike Göken-Huismann (59) vom kfd-Bundesverband sagte der Deutschen Presse-Agentur, nach Kirchenrecht dürften Frauen in einer Messe mit Eucharistiefeier nicht predigen, sondern nur die männlichen Priester und Diakone. Das müsse sich unbedingt ändern. Sie hoffe, dass das Predigtverbot für Frauen im Zuge des derzeit laufenden Reformprozesses in der katholischen Kirche, des Synodalen Wegs, gestrichen werde. Die Gemeindereferentin Marianne Arndt, die am Samstag in einer Kölner Kirche gepredigt hatte, sagte: „Ich glaube, wir müssen nach vorne gehen, um nicht nach den Arbeitern und der Jugend im nächsten Schritt auch noch die Frauen in unserer katholischen Kirche zu verlieren.“

Die Apostelin Junia wurde erst 2016 in die neue Einheitsübersetzung der Bibel aufgenommen. Jahrhundertelang ging man aufgrund eines Übersetzungsfehlers davon aus, es handele sich um den Mann Junias.

© dpa-infocom, dpa:210517-99-630723/2

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