Wittmund

Neuinfektionen: Fast die Hälfte innerhalb der Familie

| 15.04.2021 13:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Der Landkreis Wittmund hat über fünf Wochen ausgewertet, in welchen Zusammenhängen das Corona-Virus übertragen wurde. Der Landrat bittet nun um Disziplin im privaten Bereich.

Wittmund. Der Landkreis Wittmund hat für die Dauer von fünf Wochen analysiert, in welchen Zusammenhängen sich Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt haben, und zwar vom 1. März bis zum 7. April. Das Ergebnis: Fast die Hälfte der Neuinfizierten hat sich im genannten Zeitraum innerhalb der eigenen Familie mit dem Virus - vielfach inzwischen der britischen Virusmutation - angesteckt. Wie der Landkreis Wittmund mitteilte, wurde dabei beobachtet, dass die Ausbreitung innerhalb der Familien in der Regel über mehrere Generationen und Haushalte hinweg passiert, da sich Eltern, Großeltern, Kinder, Enkel und auch Geschwister „in vielen Fällen weiterhin häufig und intensiv besuchen und so eine äußerst hohe Übertragungsrate des Virus besteht“, heißt es in der Mitteilung.

Insgesamt sind in den fünf Wochen 144 Infektionsfälle vom Gesundheitsamt näher betrachtet worden. Dabei kam zudem heraus, dass etwa weitere 20 Prozent dem Cluster Arbeit/Schule sowie weitere 15 Prozent dem Cluster „Privat“ zuzuordnen waren. In etwa einem Viertel der näher untersuchten Fälle konnte keine genaue Infektionsquelle benannt werden, so der Landkreis.

Landrat erneuert seinen Appell

Der zusätzliche Aufwand bei der näheren Betrachtung habe sich gelohnt, schreibt Landkreis-Sprecher Ralf Klöker: Das Ergebnis habe das bisher vorherrschende Bild im Gesundheitsamt bestätigt. Ein Großteil der Übertragungen findet im privaten und familiären Bereich statt.

Landrat Holger Heymann und der Stab für außergewöhnliche Ereignisse appellieren angesichts des Ergebnisses und der derzeitigen Entwicklung bei den Infektionszahlen an alle Kreisbewohner, sich weiterhin an die geltenden Abstands- und Verhaltensregeln zur Eindämmung der Pandemie zu halten. Nur gemeinsam und mit Disziplin und gebotener Zurückhaltung werde man die Infektionszahlen einigermaßen niedrig halten können, machte Heymann deutlich: „Ich bitte alle inständig weiter durchzuhalten, bis die Bevölkerung stärker durchgeimpft ist.“ Nur dann könne es echte Öffnungsperspektiven im Zuge der Pandemie geben und nächste verantwortbare Lockerungsschritte im andauernden Lockdown.

Ähnliche Artikel