Aurich/Ostfriesland

Starker Anstieg der Infektionszahl in Wittmund

Karin Böhmer
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Von Karin Böhmer
| 15.04.2021 11:20 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Im Kreis Wittmund wurden am Donnerstag mehr als 40 neue Corona-Fälle registriert. Der Kreis liegt deutlich über der 100er-Inzidenz. Ostfrieslandweit gab es 153 neue Fälle und einen Todesfall in Leer.

Aurich/Ostfriesland. Laut Landesgesundheitsamt wurden am Donnerstag 153 neue Corona-Infektionen in den ostfriesischen Kommunen registriert: 36 Neuinfektionen im Kreis Aurich, 16 in der Stadt Emden, 57 im Landkreis Leer und 44 im Landkreis Wittmund. In Leer ist ein 66 Jahre alter Mann im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Somit gab es seit Beginn der Pandemie nun 49 Todesfälle im Kreis Leer.

Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte zeigen sich von dem starken Anstieg der Infiziertenzahlen - außer in Wittmund - vorerst wenig beeindruckt. In Aurich sinkt der Inzidenzwert sogar von 85,4 Fälle pro 100000 Einwohner am Mittwoch auf nun 80,1. In Emden bleibt der wichtige Wert konstant bei 138,2. 16 Neuinfektionen vom vergangenen Donnerstag sind bei der Betrachtung des Sieben-Tage-Zeitraums herausgefallen, 16 neue sind nun hinzugekommen. Gleichwohl bedeutet das für die Stadt, dass sie nun den zweiten Tag in Folge über der kritischen 100er-Marke beim Inzidenzwert liegt. Ab dem dritten Tag soll die sogenannte Notbremse gezogen werden, mit Einschränkungen bei den privaten Kontakten, in Kitas, Schulen und für den Einzelhandel.

In Leer steigt der Inzidenzwert von 156,4 am Mittwoch auf 166,3 am Donnerstag.

400 akute Fälle in Leer

In Wittmund gibt es eine deutliche Steigerung. Dort verdoppelt sich der Wert nahezu, nämlich von 79 Fällen pro 100000 Einwohnern auf nun 149,3. Damit ist Wittmund die dritte Kommune in Ostfriesland, die die kritische 100er-Grenze übersteigt. In den 44 neu beim Landesgesundheitsamt registrierten Infektionen sind laut Landkreis-Sprecher Ralf Klöker auch drei vom Vortag, die wegen eines Übermittlungsfehlers nicht korrekt übertragen worden waren. Einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen gab es laut Internetseite des Landkreises im Gebiet der Stadt Wittmund. Dort sind nun mehr als 60 Personen akut infiziert. Akute Corona-Fälle gibt es im Wittmunder Kreisgebiet nun insgesamt 102, das sind 33 mehr als am Mittwoch. Acht Personen gelten als wieder genesen. Bei bisher 53 der Infizierten wurde die britische Mutation nachgewiesen. „Der quantitative Sprung bei den Neuinfektionen geht zu mehr als der Hälfte auf insgesamt zwei lokal eingrenzbare familiäre Geschehen in Wittmund sowie auf der Insel Langeoog zurück“, teile Klöker mit. Auf Langeoog gibt es derzeit fünf Infizierte. Die Kreisverwaltung prüfe derzeit die nötigen Schritte zur weiteren Kontakteindämmung, die unternommen werden müssen

falls die negative Tendenz bei der Inzidenz anhält. Der Landkreis würde sich, falls sich das Infektionsniveau mehrere Tage über einer Inzidenz von 100 einpendelt, mittels Allgemeinverfügung zur Hochinzidenzkommune erklären müssen und Restriktionen bei privaten Kontakten, Sport, Kultur, Einzelhandel, Kitas und Schulen verfügen.

Mehr als drei Viertel der Infektionen in Aurich gehen auf B.1.1.7 zurück

Im Kreis Aurich stehen den 34 Neuinfektionen 33 Personen gegenüber, die wieder als genesen gelten. Die Zahl der akuten Infektionen steigt also nur leicht um einen Fall auf nun 350. 269 dieser Fälle gehen nach Landkreis-Angaben auf die britische Virus-Mutation B.1.1.7 zurück.

In den vergangenen sieben Tagen gab es im Kreis Aurich insgesamt 152 Neuinfektionen. 1052 Personen sind derzeit in Quarantäne, zehn weniger als am Vortag. Einmal geimpft sind im Kreis Aurich inzwischen 25458 Personen, die Zweitimpfung haben bereits 12052 Menschen erhalten. Hinzu kommen nach Angaben von Landkreis-Sprecher Rainer Müller-Gummels noch die Personen, die in Arztpraxen geimpft wurden. Sie werden in Hannover erfasst.

Die meisten akuten Fälle im Kreisgebiet gibt es weiterhin in der Stadt Aurich (94), es folgen Südbrookmerland (54), Ihlow (41), Großefehn (30), Norden (33), Brookmerland (21), Hinte (26), Großheide (19), Hage (12), Wiesmoor (9), Krummhörn und Dornum (je 5) sowie Norderney (1 Fall). Von Juist und Baltrum wurden keine Fälle gemeldet.

In den Kliniken Aurich, Emden und Norden werden derzeit nach Angaben der Trägergesellschaft insgesamt 18 COVID-19-Patienten behandelt - einer weniger als am Vortag. Im Krankenhaus Aurich gibt es 11 infizierte Partienten, davon zwei auf der Intensivstation. In Emden sind sechs Infizierte im Krankenhaus, davon einer in intensivmedizinischer Behandlung. In Norden gibt es einen Corona-Patienten auf der Intensivstation.

Im Kreis Leer sind am Donnerstag 400 Personen akut infiziert. Ein Viertel davon lebt in Westoverledingen (101 Fälle). 77 Akutfälle gibt es in der Stadt Leer, 46 in Weener und jeweils mehr als 30 in Moormerland, Ostrhauderfehn und Rhauderfehn. 20 Fälle gibt es auf der Insel Borkum. 928 Kreis-Leeraner sind in Quarantäne, 18 Infizierte müssen stationär behandelt werden.

In Emden sind nach Mitteilung der Stadt 16 Neuinfektionen hinzugekommen und parallel sechs Personen als wieder genesen registriert worden. 116 Emder sind derzeit akut infiziert. Mewhr waren es bislang nur über Ostern, als es 119 akute Fälle gab. Im Emder Impfzentrum haben nach Angaben von Stadtsprecher Eduard Dinkela 7843 Personen eine Erstimpfung und 3278 Personen eine Zweitimpfung erhalten. In den Emder Arztpraxen wurden bisher insgesamt 154 Personen geimpft.

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