Betrug

Polizei warnt Apotheker vor gefälschten Rezepten

| 04.12.2020 13:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Ein 25-jähriger Mann aus Moormerland hat am Donnerstag versucht, mit einem gefälschten Rezept in einer Apotheke in Leer Medikamente zu bekommen. Zwar scheiterte er in diesem Fall, vorher war er aber mit der Masche schon erfolgreich gewesen.

Leer - Die Polizei warnt Apotheker vor falschen Rezepten, die im Umlauf sein könnten. Wie es in einer Pressemitteilung der Beamten heißt, war am Donnerstagmittag in einer Leeraner Apotheke ein Mann mit einem gefälschten Rezept aufgetaucht. Da die Mitarbeiter der Apotheke bereits vorher eine Warnung von Kollegen einer anderen Apotheke erhalten hatten, riefen sie die Polizei.

Als die Beamten eintrafen, war der 25-jährige Mann aus Moormerland, der das falsche Rezept dabei hatte, noch da. Es stellte sich heraus, dass er drei Fälschungen bereits erfolgreich eingelöst und weitere dabei hatte.

Polizei schließt nicht aus, dass weitere Fälschungen im Umlauf sind

„Grundsätzlich ist es heute leider nicht mehr so schwierig Rezepte zu fälschen“, erklärt Sven Krebs von der Leeraner Polizei. So etwas ließe sich am Computer recht einfach bewerkstelligen. Es komme sogar vor, dass originale Rezept-Blöcke aus Arztpraxen geklaut werden, um illegal an Medikamente zu gelangen. Doch der Täter in Leer machte bei seiner Fälschung einen entscheidenden Fehler: „Auf dem Rezept war eine fehlerhafte medizinische Bezeichnung vermerkt“, erklärt der Beamte. Das überführte den Mann aus Moormerland.

Laut Polizei war bei den Rezepten als angeblicher Aussteller eine Arztpraxis in Emden angegeben. Die angeblich verordneten Medikamente waren Bromazepam und Diazepam, dabei handelt es sich um Mittel, die angstlösend und beruhigend wirken. Der junge Mann habe versucht, die Rezepte für einen Onkel abzuholen, dessen Personalien erfunden waren.

Die Polizei schließt nicht aus, dass weitere Fälschungen im Umlauf sind oder es noch weitere Betrugsversuche geben könnte. Die Beamten bitten darum die Apotheken in der Region um besondere Aufmerksamkeit. Mögliche Fälschungen könnten etwa durch unrealistische Dosierungen auffallen, wie Sven Krebs erklärt. „Viele Apotheker kennen auch die Unterschriften der umliegenden Ärzte“, sagt der Polizeibeamte. Auch so könnten Rezeptfälscher überführt werden. Bei einem Verdachtsfall soll die Polizei gerufen werden.

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